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Fachartikel, 23.01.2008
Soziale Kompetenz
Business-Knigge für Praktikanten
Wer sich im Umgang mit Kunden und Kollegen zu benehmen weiß und die wesentlichen Knigge-Regeln beherrscht, der hat im Job meist bessere Chancen und gegenüber anderen Mitbewerbern oft die Nase vorn. Das gilt Führungskräfte und feste Mitarbeiter ebenso wie Auszubildende und Praktikanten. Weil man als Praktikant jedoch im Allgemeinen fachlich, aufgrund der Position, nur wenig glänzen kann, ist ein perfektes Auftreten umso wichtiger. ­
Wie wir uns kleiden, bewegen, riechen, sprechen und reagieren – alles hinterlässt einen positiven oder negativen Eindruck. Wer sich durch seinen Auftreten bei anderen unbeliebt macht, hat beruflich schlechte Karten, ungeachtet aller anderen Qualifikationen. In jedem Falle haben Sie als Praktikant/-in bessere Chancen, wenn Sie eine gute Kinderschule zeigen und als Mensch beliebt sind – sowohl im Hinblick auf eine positive Beurteilung als auch eine spätere Festanstellung. Hier die wichtigsten Tipps, um dem „Endziel“ Ganztagsjob näher zu kommen.
  • Parken Sie Ihr Motorrad, Rad oder Auto auf keinen Fall parken neben der Eingangstür oder direkt neben dem Chef.
  • Gehen Sie nicht rauchend über den Parkplatz: Rauchen gilt als Charakterschwäche und macht keinen guten Eindruck. Wichtig: Zigarettenkippen immer ordnungsgemäß im Abfallbehälter entsorgen.
  • Passen Sie Ihren Kleidungsstil dem des Unternehmens an.
  • Tragen Sie keine zu bunte, enge, zu weite oder auch zu offenherzige Kleidung.
  • Verzichten Sie auf ein lauthalses Lamentieren oder Diskutieren mit anderen Praktikanten über die (schlechte) Firmenkultur – das ist kontraproduktiv.
  • Hängen Sie nicht rum und fallen sie den Leuten nicht auf den Wecker, wenn diese beschäftigt sind.
  • Stellen Sie nicht die Frage nach intellektuell anspruchsvolleren Aufgaben. Zeigen Sie sich auch nicht muffig oder gelangweilt, wenn eine Aufgabe sie nicht befriedigt.
  • Erzählen Sie in den ersten Tagen nur spärlich über Ihre Familie, den Freundeskreis und über Ihre persönliche Vorlieben. Zu offenes oder gar forsches Auftreten ist ebenso wenig gefragt wie Duckmäusertum.
  • Schließen Sie nicht Gut vorschnell Bündnisse schließen und beginnen Sie nicht von sich andere zu duzen. Sie haben Anrecht auf die Anredeform „Frau“ und „Herr“ oder auf Ihren Vornamen und „Sie“. Davon ausgenommen sind jene Firmen, in denen das „Du“ als verbindliche Standardanrede definiert.
  • Vermeiden sie Grußformeln wie „Hey“, „Hallo“, „he Du“, „Gib Fünf“ und ähnliches: Diese sind für Sie (zuerst einmal) tabu.
  • Achten Sie auf Ihren Händedruck: Ein schlaffer (feuchter) oder aufdringlich fester Händedruck erzeugt beim Gegenüber Unwohlsein. Hände sollten geschüttelt, nicht gebrochen werden!
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Körperhaltung - zeigen Sie, dass Ihr Körper Spannung hat, also aufrecht sein kann. Breites Stehen und Sitzen wirkt disziplinlos und provoziert unnötig. Eine aufrechte Körperhaltung ist auch Ausdruck der sozialen Rolle, die Sie spielen: Hände aus den Taschen! Blickkontakt, lächeln, falls es was zu lächeln gibt.
  • Sprechen Sie deutlich und ohne extreme Dialektfärbung: Nuscheln, Silbenverschlucken, in rasendem Tempo sprechen, ist für jeden Zuhörer eine Belastung. Der Zuhörer fühlt sich aus Höflichkeit verpflichtet, Sie zu verstehen und wenn er das nicht kann, schaltet er ab. Das Gleiche gilt für zu leises Sprechen.
  • Anglizismen können unterhaltsam wirken, wenn Sie ein ausgesprochener Charmebolzen sind. Dann verzeiht man es Ihnen. Wenn nicht, wirkt es aufgesetzt und albern. Sprachkompetenz dient dem Menschen zu mehr, als nur einen Hamburger zu bestellen.
  • Auch wenn Modeworte und Floskeln noch so „trendy" sind: Versuchen Sie darauf zu verzichten - zu große sprachliche Abhängigkeit zeugt von mangelnder Persönlichkeit.
  • Zum guten Stil gehört es auch, die Hierarchie zu beachten: Drängeln Sie sich z. B. nicht am Fahrstuhl vor, zwängen Sie sich nicht in Türen, wenn Ranghöhere dabei sind (also fast bei allen!).
  • Vermeiden Sie unangenehme Körpergeräusche. Wenn Sie husten, niesen oder gähnen, gehört die linke(!) Hand vor Ihren Mund. Kaugummi und Walkman haben in der Arbeit nichts verloren.
  • Grundsätzlich gilt außerdem: Das Internet nicht privat nutzen, über die Firmen-Telefonleitung keine Privatgespräche führen, am besten überhaupt nicht privat telefonieren und SMS senden.
  • Gehen sie auf keinen Fall an fremde Schreibtische, außer das ist ausdrücklich verabredet.

Ein weitere Tipp: Sie werden Menschen begegnen, die haben ihre Art zu provozieren perfektioniert. Beherzigen Sie den Grundsatz: Immer die Ruhe bewahren, nicht in die Falle gehen und schreien, sonst haben Sie verloren. Und: Fordern Sie keine Statussymbole als Motivationsschub – Sie sind noch lange nicht so weit!!

Verhaltensweisen, die gut ankommen

  • Informieren Sie sich bei Verbänden, Kammern, der Pressestelle, im Internet oder mit Hilfe des Firmenprospekts über das Unternehmen. Erkundigen Sie sich nach den Spielregeln im neuen Umfeld (Anredeformen von Personen – wer hat einen Grad/Titel?), Pausenregelungen, Meldeformel am Telefon. Stellen Sie fachliche Fragen und halten Sie Augen und Ohren offen. Erzählen Sie erst auf Nachfrage von sich.
  • Pünktlichkeit ist immer ein Zeichen von Wertschätzung. Grüßen Sie morgens jeden, der entgegenkommt und achten Sie dabei auf die Rangfolge: Zuerst den Abteilungsleiter grüßen, dann die „Kollegen“. Verwenden Sie den Gruß „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“. Wer einen Raum betritt, grüßt als Erster.
  • Normalerweise werden Praktikanten durch die Sekretärin allen anderen bekannt gemacht. Nicht immer sind alle Mitarbeiter anwesend. Wo immer man unbekannte (fragende) Gesichter sieht, sollte man sich selbst bekannt machen: "Ich bin ..., für/seit …. Wochen PraktikantIn hier". Diese Form drückt Selbstbewusstsein aus.
  • Halten Sie immer Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber, das wirkt auf die Partner überzeugend. Fragen Sie nach: "Was meinen Sie damit?“ oder auch, wenn Sie den Namen der Gesprächspartner nicht genau verstanden haben, nur so können Sie sie richtig anreden.
  • Handeln Sie bewusst im Umgang mit Ihren Mitmenschen - auch in den kleinen Gesten (z.B. am Telefon immer mit dem vollständigen Namen melden).
  • Sind Sie bitte vorsichtig damit, die eigenen Erfahrungen und Stärken publik zu machen. Legen Sie sich ein schlaues Büchlein an, in dem Namen, Zugehörigkeiten und besondere Umstände gesammelt werden.
  • Falls Sie Kundenkontakt haben sollten, behandeln Sie die Kunden nach dem Prinzip „Der Kunde hat immer Recht“.
  • Reagieren Sie stets angemessen, auch wenn Ihnen eine Anordnung nicht gefällt und fragen Sie bei Unklarheiten höflich nach.
  • Lassen Sie in der Kantine Kollegen nicht alleine sitzen – es gilt das Prinzip der Vorletzte bleibt. Machen Sie den Mund nur so voll, dass man zum Nachbarn noch gefahrlos „Mops“ sagen kann! Wenn alle im Unternehmen das leidige „Mahlzeit“ benutzen, kann man sich kaum darüber hinwegsetzen (aber immer auf der Toilette!).
  • Beachten Sie unbedingt die Rauchzonen, geben Sie Geborgtes unaufgefordert wieder zurück, halten Sie Türen auf, wenn Ihnen jemand folgt. Fühlen Sie sich vom ersten Tag an verantwortlich für das Unternehmen (z. B. Abfall aufheben, Besucher fragen, ob Sie behilflich sein können).

Und zu guter Letzt lächeln, lächeln, lächeln… Das ist der Sympathieträger Nr. 1 - nicht nur in Deutschland sondern (fast) überall!

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