Leider gibt es in der Welt des Internets Menschen, die sich unsere persönlichen Informationen aneignen, um damit ein virtuelles Profil unserer Person zu erstellen, das sie an andere verkaufen oder selbst nutzen können – vielleicht sogar, um Kredite in unserem Namen aufzunehmen. Genau aus diesem Grund ist Identitätsdiebstahl dieser Tage ein populäres Thema. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen, die in der realen und virtuellen Welt getroffen werden können, um Ihre Anfälligkeit für Risiken zu reduzieren und Ihre Identität zu schützen.

Tägliche Wachsamkeit

Die meisten Vorsichtsmaßnahmen sind eine Sache des gesunden Menschenverstands. Die Schwierigkeit liegt im Detail und in der Umsetzung. Wenn Sie die Gefahr von Identitätsdiebstahl reduzieren möchten, sollten Sie Folgendes beachten:

Tragen Sie keine Dokumente und Kreditkarten mit sich herum, die Sie nicht benötigen. Das gilt auch für Ihre Krankenversicherungskarte, Reisepass und zusätzliche Kreditkarten. Bewahren Sie diese Dokumente an einem sicheren Ort auf, wenn Sie sie nicht benötigen – zusammen mit anderen persönlichen Dokumenten wie Geburtsurkunde und Testament.

• Vernichten Sie Dokumente mit persönlichen oder finanziellen Informationen in einem Aktenvernichter, bevor Sie sie in den Müll oder Papierkorb werfen. So machen Sie es Identitätsdieben, die in Mülltonnen nach persönlichen Informationen fischen, besonders schwer, Kreditanträge, Kreditkartenabrechnungen und Kontoauszüge zusammenzusetzen. Das gleiche gilt für abgelaufene Führerscheine und Kreditkarten. Zerschneiden Sie sie, sobald Ihnen die neuen Dokumente und Karten ausgehändigt werden.
  
• Behalten Sie vor allem Ihre Post im Auge. Lassen Sie Ihre Post einlagern, während Sie im Urlaub sind, und vereinbaren Sie, dass Sendungen mit vertraulichem Inhalt (z. B. neue Schecks) im Postamt für Sie hinterlegt werden. Oder sorgen Sie dafür, das ein vertrauenswürdiger Nachbar Ihren Briefkasten regelmäßig leert, so dass dieser nicht überquillt oder aufgebrochen wird.
  
• Prägen Sie sich Ihre PIN-Nummern ein, und falls Sie sie auf einem Zettel notiert haben, zerreißen Sie ihn. Aber egal, was Sie auch tun: Tragen Sie auf keinen Fall Ihre PIN-Nummer in Ihrem Geldbeutel oder in Ihrer Handtasche mit sich herum.
  
• Überprüfen Sie jeden Monat sorgfältig Ihre Kontoauszüge, Anlagewerte und Kreditkartenabrechnungen. Achten Sie auf ungewöhnliche oder nicht genehmigte Transaktionen. Und um sicherzustellen, dass niemand Ihre Identität nutzt, um einen Kredit zu beantragen, sollten Sie mindestens einmal im Jahr bei einem der führenden Kreditbüros Ihre Kreditbewegungen überprüfen.

Sicherheitsvorkehrungen im Internet

Selbst wenn Sie Ihre schriftlichen Unterlagen abgesichert haben, bietet sich Identitätsdieben mit dem Internet ein weiterer Schauplatz mit völlig anderen Bedingungen. Und in der sich ständig wandelnden Online-Landschaft können Sie gar nicht vorsichtig genug sein, wenn Sie Ihren Computer nutzen. Folgende wichtigen Punkte sollten Sie beachten, um sich vor Online-Gefahren zu schützen:

• Informieren Sie sich über die Erkennungsmerkmale von Phishing-Betrug. Phisher nutzen gefälschte E-Mails und Websites, um sich als legitimes Unternehmen auszugeben und Benutzer zur Herausgabe von Kennwörtern, Kreditkartennummern und anderen vertraulichen Informationen zu verleiten. Diese gefälschten E-Mails und Websites sind von denen, die echt sind, kaum zu unterscheiden. Seien Sie also auf der Hut, wenn Sie online zur Mitteilung vertraulicher Informationen aufgefordert werden. Und denken Sie daran: Vertrauenswürdige Unternehmen fordern Sie NIEMALS auf, persönliche Angaben über das Internet zu betätigen.
• Geben Sie niemals Ihre Sozialversicherungsnummer über das Internet weiter. Sollten Sie danach gefragt werden, überprüfen Sie zunächst die Identität des Anfragenden, und teilen Sie diese Informationen dem Anfragenden persönlich mit. 
• Vorsicht bei E-Mails. Bei zahlreichen Phishing-Tricks sind Spam-E-Mails Teil des Betrugs. Installieren Sie daher ein Antispam-Programm, um die Bedrohung durch irreführende E-Mails zu reduzieren. Und da E-Mail und Instant Messaging nicht immer sicher sind, sollten Sie auf diesem Weg keine vertraulichen Informationen weitergeben.
• Schützen Sie Ihre Computer, Laptops und PDAs mit einem Kennwort. Verwenden Sie eindeutige Benutzernamen und Kennwörter, indem Sie Buchstaben mit Zahlen und Sonderzeichen kombinieren. Verwenden Sie für Ihre Gastkonten besonders sichere Kennwortkombinationen. 
• Versuchen Sie, die Menge der persönlichen Informationen oder Finanzdaten auf Ihrem Computer zu reduzieren. Auf diese Weise sind Sie besser vor möglichem Identitätsdiebstahl geschützt, falls Ihr Laptop oder Computer gestohlen oder von Hackern angegriffen wird. 
• Verwenden Sie eine persönliche Firewall. Ein gutes Firewall-Programm verbirgt Ihren Computer vor Hackern, gibt Ihnen die Kontrolle über den Internet-Datenverkehr auf Ihrem Computer und hält automatisch Hacker fern, die es auf wichtige Daten abgesehen haben.
• Installieren Sie Virenschutzsoftware, und halten Sie sie aktuell. Ein gutes Virenschutz-Tool schützt Ihre Daten vor Viren, Trojanern und anderem bösartigen Code.
  
• Öffnen Sie E-Mail- oder Instant Messaging-Anhänge nicht, wenn Sie nicht sicher sind, von wem sie stammen und was sie enthalten. Und stellen Sie sicher, dass Ihre Virenschutzlösung sowohl E-Mail- als auch Instant Messaging-Anhänge überprüft.
  
• Installieren Sie ein Antispyware-Programm. Die meisten Spionageprogramme überwachen lediglich Ihr Surfverhalten im Internet. Es gibt jedoch einige, die für bösartige Zwecke eingesetzt werden, z. B. zum Aufzeichnen von Tastatureingaben oder für Identitätsdiebstahl.
  
• Falls Sie Ihren Computer verkaufen oder verschenken, sollten Sie Ihre Daten von der Festplatte entfernen, bevor Sie den Computer dem neuen Besitzer übergeben.

Ihre Identität ist unersetzbar, und wenn jemand Ihre persönlichen Daten stiehlt, können die Auswirkungen Ihnen auf Jahre das Leben schwer machen. Gehen Sie vorsichtig mit Ihren persönlichen Informationen um. Halten Sie sie unter Verschluss, und bewahren Sie sie sicher auf. Letztendlich sind Ihre eigenen Gewohnheiten und ein Satz solider Sicherheitsprogramme der wirksamste Schutz vor Identitätsdieben.