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Verkaufsprofi durch und durch
Gut gebrüllt, Herr Limbeck
Martin Limbeck - eine (Verkaufs-)Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, die sich geschickt durch "Andersartigkeit" von der grauen Masse abhebt.
Eine Ursache hierfür ist zweifellos: Martin Limbeck hat mit dem Verlag und der Agentur Gorus, die ihn beim Publizieren des Buchs unterstützte, das Bucherscheinen von langer Hand vorbereitet und zum Erscheinungstermin eine professionell gestaltete Marketingkampagne gestartet – etwas das manch Trainer und Berater, der zum Buchautor wird, vergisst.
Doch das allein genügt als Erklärung nicht. Es liegt auch am Buch selbst und Martin Limbeck, dass sich sein Werk wie warme Semmeln verkauft. Liest man es, dann fällt zum Beispiel auf: Limbeck packt „den Stier bei den Hörnern“. Statt in dem Buch endlos über irgendwelche Verkaufstechniken zu schwadronieren, spricht er im ersten Kapitel unmittelbar den Punkt an, an dem es bei vielen Verkäufern klemmt: Sie sind nicht stolz auf ihren Beruf, weshalb sie sich oft verschämt zum Beispiel Kundenbetreuer nennen. Und sie haben oft selbst ein ambivalentes Verhältnis zum Verkaufen, weshalb viele ihre Kunden endlos „vollquatschen“ statt wenn die Zeit reif ist, den zur Unterschrift vorbereiteten Vertrag zu zücken.
„Liebe Verkäufer, wenn Ihr Euren Beruf und den Kontakt mit Menschen nicht liebt, dann werdet Ihr nie Top-Verkäufer“, so lautet die zentrale Botschaft von Limbeck. Dann könnt Ihr noch so lange die Einwandbehandlung trainieren und an eurer Fragetechnik feilen, ihr werdet bestenfalls mittelmäßige Verkäufer.
Doch noch etwas Weiteres fällt an Limbecks Buch auf. Während andere Autoren endlos darüber schwadronieren, dass ein Verkäufer authentisch sein muss, damit er glaubwürdig wirkt, zeigt sich Limbeck in seinem Buch selbst als eine Person mit Ecken und Kanten, an der man sich reiben kann. Limbeck will polarisieren, um sich von der grauen Masse der Verkäufer sowie Trainer und Berater abzuheben, und er kann es auch. Gerade deshalb enthält sein Buch so manchen Denkanstoss. Und wenn Limbeck seine Gedanken ausbreitet, dann versteckt er sich nicht – wie viele Fach- und Sachbuchautoren – hinter irgendwelchen ominösen „Studien“ und „neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen“. Nein, er hatte das nötige Selbst-Bewusstsein, um zu sagen: Das ist meine Meinung! Das ist meine Erfahrung – und erläutert dies anhand von ein, zwei negativen oder positiven Erlebnissen, die er im Verlauf seines Verkäuferlebens hatte.
Und noch etwas fällt bei der Lektüre des Buchs auf: Limbeck versucht durchgehend mit den Lesern zu kommunizieren und mit ihnen in einen (gedanklichen) Dialog zu treten. Er spricht sie direkt an. Er stellt ihnen Fragen. Er appelliert an sie – ähnlich wie er dies vermutlich als Verkäufer in seinen Verkaufsgesprächen mit seinen Kunden tut. Auch das zeigt: Limbeck ist ein Vollblutverkäufer.
Selbst wenn man (wie der Autor) als Leser nicht zur Fangemeinde der „Lautsprecher“ in der Trainer- und Beraterszene zählt, so muss man bezogen auf das Buch von Limbeck doch sagen: „Gut gebrüllt, Herr Limbeck. Das haben Sie richtig gut gemacht“ – selbst wenn Ihr Verkäufermotivationsbuch in der zweiten Hälfte inhaltlich etwas dünn wird und den eigenen Anspruch „Nicht so viel quatschen“ nicht ganz erfüllt. Trotzdem sei nochmals betont: gut gemacht.
ZUM KOLUMNIST
Über Bernhard Kuntz
Bernhard Kuntz ist ein ausgewiesener Kenner des Bildungs- und Beratungsmarkts aufgrund seiner Tätigkeit als Redakteur des Fachmagazins 'management & seminar' (1989 bis 1992) und seiner über 15-jährigen Arbeit als Fachjournalist für Personal- und ...
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