Arbeitnehmer mit einem ausgeprägten Liebesleben sind leistungsfähiger und beruflich erfolgreicher. Das ergab eine Untersuchung englischer Wissenschaftler. Daraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Unternehmen und Berater.
Power-Napping in abgewandelter Form - so mancher würde gegen eine solche Form von "Leistungsnickerchen" sicherlich nichts einzuwenden haben.
Manchmal
gelangt die Wissenschaft zu erstaunlichen Erkenntnissen. Ein Team von
Wissenschaftlern an der Anglia Ruskin University in Cambridge stellte
laut einem Bericht in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift
managerSeminare zum Beispiel fest: Ein ausgeprägtes Liebesleben von
Arbeitnehmern wirkt sich positiv auf die Höhe von deren Einkommen aus.
Eine Befragung von 7500 Haushalten ergab den Wissenschaftlern zufolge:
Berufstätige, die vier Mal pro Woche Sex haben, verdienen im Schnitt
fünf Prozent mehr als jene, „die ihre Schäferstündchen im Monat an den
Finger einer Hand abzählen können“. Die Erklärung der Forscher hierfür:
Sex macht glücklich und erhöht somit die Leistungsfähigkeit.
Nimmt
man die Studienergebnisse ernst, dann ergeben sich daraus für
Unternehmen neue Ansätze, um die Performance ihrer Mitarbeiter zu
steigern. Sie könnten zum Beispiel neben ihren Kantinen Liebeszellen
einrichten, in die sich ihre Mitarbeiter zum Beischlaf zurückziehen
können – selbstverständlich nicht primär um ihren Sexualtrieb zu
befriedigen, sondern um ihre Leistung und somit auch den Shareholder
Value zu steigern.
Und für Kommunen ergänzen sich neue
Möglichkeiten, sich als Wirtschaftsstandorte zu vermarkten. Sie könnten
in ihren Werbepostillen zum Beispiel auf die Existenz eines
Rotlichtbezirks verweisen, wo die Mitarbeiter der Unternehmen in der
Mittagspause, wenn ihr Bio-Rhythmus im Keller ist, neue Energien tanken
können. Dabei könnten sie sogar auf ein prominentes Beispiel verweisen:
die Stadt Frankfurt, wo die Banken und Bordelle im Bahnhofsviertel eine
friedliche Koexistenz führen und sich wechselseitig stimulieren.
Auch
für angehende Unternehmensberater ergäben sich aus den
Studienergebnissen neue Betätigungs- und Geschäftsfelder. Sie könnten
sich statt als Work-life-balance-Berater als Work-Love-Balance-Berater
selbstständig machen und Unternehmen dabei beraten, wie sie Mitarbeiter
mit Entwicklungspotenzial – gemäß der Maxime „viel bringt viel“ – beim
Führen eines (hyper-)aktiven Liebeslebens unterstützen können, damit aus
ihnen Top-Mitarbeiter werden.
Bleibt also zu hoffen, dass die
Studienergebnisse sich bei weiteren Untersuchungen bestätigen. Denn das
würde gewiss einige Unternehmen motivieren, den Arbeitsalltag ihrer
Mitarbeiter lustvoller zu gestalten – zum Wohl der Aktionäre.