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Fachartikel, 24.05.2007
Bildung und Beruf
Körpersprache im Management – nonverbale Kommunikation verstehen lernen
Alle Menschen haben einen Körper – einen Körper, der mit ihnen und zu anderen Menschen spricht. Um Menschen und das, was sie sagen, wirklich verstehen zu können, ist ein Verständnis um deren und die eigene nonverbale Kommunikation unabdingbar. Dies gilt umso mehr, wenn es wie im Management um die Führung und Motivation von Menschen geht.
Ebenso wie alle anderen Menschen senden auch Manager über ihren Körper Botschaften und Signale aus – kommunizieren nonverbal zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort. Wollen Sie als Führungskraft Mitarbeiter für ein gemeinsames Ziel gewinnen, motivieren und überzeugen können, ist authentische, kongruente und damit glaubwürdige Kommunikation unabdingbar. Stimmen verbale und nonverbale Kommunikation nicht überein, sinkt die eigene Glaubwürdigkeit. Ein weiterer Aspekt: Sich der eigenen Körpersprache bewusst zu sein, ist auch der Schlüssel zu einem besseren Verständnis anderer Menschen. Deshalb sollten gerade Manager wissen, was sie sagen und sich ihrer eigenen Kommunikation bewusst sein – und damit nicht nur ihrer Worte, sondern auch ihrer körpersprachlichen Kommunikation. Denn:

::: Unsere verbale Sprache ist nur ein Teil der Kommunikation. Mehr als 50% werden durch den Körper und seine Verhaltensweisen ausgedrückt. Ganzheitlichen Information und Kommunikation entsteht aus verbalen und non-verbalen Anteilen

::: Über unseren Körper kommunizieren wir immer und überall, weitgehend unbewusst. Wer mit seinem gesamtes Potential führen will, muss um seine Körpersprache wissen - sich ihrer bewusst-sein (Bewusstsein = Im Wissen sein).

::: Das Wissen um Ihre persönlichen körpersprachlichen Ausdrucksformen hilft Ihnen die eigenen Mitarbeiter, Kunden und Vorgesetzten auch im „Ungesagten“ zu verstehen.

Führungskräfte, die in ihrer Führungsarbeit hintergründiges, menschliches Verhalten kennen und erkennen, verstehen ihre Gesprächs- und Verhandlungspartner besser; Zusammenhänge können erkannt und in adäquate (Gesprächs)Führung umgesetzt werden. Sie erweitern damit Ihr „Handwerkszeug“ um die ursprünglichste menschliche Komponente: die KörperSprache. Wer sich authentisch, frei und flexibel seinen Gesprächspartnern offenbart, kann echte Dialoge mit „neuen“ Ergebnissen führen.

Der Körper tut nichts aus sich selbst heraus. Der Körper eines (lebenden!) Menschen bezieht seine Aktionen aus den nichtstofflichen Bereichen, die wir Bewusstsein oder auch Seele nennen und dem Leben, auch als Geist bezeichnet. Aus dem Bewusstsein stammen die Informationen, die sich im Körper verkörpern oder manifestieren und damit sichtbar werden. Das Bewusstsein ist einem Radioprogramm, der Körper dem Empfänger vergleichbar. Was in oder durch einen Körper geschieht, ist daher immer Ausdruck einer ent-sprechenden Information aus einem geistigen Bild.

Verhaltensänderungen, Bewegungen, Spannungen oder Entspannungen finden immer zunächst auf der Ebene der Seele oder des Bewusstseins statt, finden auf der körperlichen Ebene lediglich ihre Verwirklichung und schaffen damit die Wirklichkeit. Der Körper ist die Bühne für die Bilder des Bewusstseins, der Seele und des Geistes. Erkennen wir die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele und das geistig-seelische Prinzip, das über den physischen Körper zum Ausdruck kommt, können wir dieses auch über Sprache beschreiben. Wenn wir beschreiben, was wir an körperlichen Ausdrücken vorfinden, so redet unsere Seele über die äußeren Erscheinungen mit uns. Wir müssen nur wieder hinhören und verstehen lernen.

Der Körper und seine (Seelen)Sprache ist mannigfaltig, variantenreich und im wahrsten Sinne des Wortes beeindruckend. Vor allem aber ist unsere Körpersprache ehrlich - manchmal mehr, als wir es uns wünschen! Die Wahrheit über unser, oft so unterdrücktes, geheim gehaltenes und geschütztes Inneres wird gnadenlos durch den Körper sichtbar gemacht. Kein Wunder vielleicht, dass wir uns soweit von diesem Wissen entfernt haben; ungeschminkte Wahrheit kann wehtun. Doch auch wenn wir geübt sind, nur die Ebene der so genannten rationalen Wirklichkeit und die Verlässlichkeit der gesprochenen Worte zu vertrauen: Wir können nicht immer Weg-Sehen, Weg-Hören und Nicht-Verstehen! Selbst wenn uns dies bei anderen Menschen schon sehr gut gelingt (technische Kommunikationsgeräte wie Telefon, Fax oder Mails helfen uns dabei) und wir den wahren Informationen damit entfliehen können - jeden Morgen, beim Blick in den Spiegel begegnen wir uns doch selbst und unserer Körper spricht über unserer Seelenleben eine deutliche Sprache. Hilft es da, den Spiegel immer kleiner werden zu lassen oder nur noch für „technische“ Belange hineinzusehen?

Werden geistige Lernaufgaben nicht bearbeitet, gleiten sie in einen seelischen Spannungszustand ab, den wir als Gefühle wahrnehmen können. Wird auch hier nicht gehandelt, kommt das „Bearbeitungsthema“ auf der körperlichen Ebene zum Vorschein. Erst der Bezug zur geistigen Ebene, als Möglichkeit des Verstehens und damit des möglichen Ausgleichens, hat eine Chance auf echte Kommunikation - nach innen und außen. Jede körperliche Äußerung IST, was sie ist : Ein Ausdruck seelischen (Un-) Gleichgewichts und Hinweis auf Anerkennung - des Betroffenen selbst oder eines Gesprächspartners, der als Spiegel seine Arbeit tun kann und wird.

Wesentlicher und bedeutsamer als die Deutung der Körpersprache anderer, ist jedoch die Betrachtung und das Verständnis der eigenen körpersprachlichen Kommunikation. Leider neigen wir zu Projektionen, d.h. Unangenehmes oder Schwieriges wird nach außen, auf andere Menschen und deren (unmögliches!) Verhalten verlagert. Und von dort kommt es dann auch wieder auf uns zurück. Wer also ein bestimmtes Verhalten eines anderen Menschen als unmöglich, bekämpfenswert oder hinderlich empfindet, kämpft nicht zuletzt mit der eigenen Thematik - wie Innen so Außen. So wird ein jedes Gegenüber zu einer wahren Herausforderung an unserem eigene Schatten zu arbeiten und das heißt Selbst-Erkenntnis.

Das Selbst ergibt sich aus dem Ich (Bewusstsein) und dem Schatten, jenen nicht bewussten Themen, die in die körperliche Ebene abgesunken sind. Unser Körper mit seiner unmissverständlichen Sprache hilft uns dabei auf Schritt und Tritt, diesen Schatten nachzugehen und sie anzugehen. Somit stellt die Körpersprache mit ihren Deutungen immer eine Chance dar, sich selbst und damit andere besser kennen zulernen, daran zu wachsen und wieder heil (ganzheitlich) zu werden. Ohne Bewertungen lassen sich die Wegweiser, die uns der Körper aufstellt leichter lesen und wir können ihnen besser folgen.

Um Körpersprache richtig zu verstehen und einzuordnen, müssen wir dem kausal, waagerechten Weltbild von Ursache - Wirkung noch die Komponente der senkrechten Sichtweise hinzufügen. Die senkrecht übereinander liegenden Ebenen Körper und Seele/Geist können wir mit Außen und Innen bezeichnen. Der Körper ist die Form, das Außen. Die Seele / der Geist der Inhalt, das Innen. Die Form (der Körper) stellt eine Manifestation der dahinter stehenden seelisch-geistigen Idee dar. Somit ist kein Körper und dessen Bewegung ZuFall im gebräuchlichen Sinne, sondern immer auch ein Resultat seiner seelisch-geistig wirkenden Kräfte (und damit fällt uns die Erscheinung im Außen in der Tat zu). Deshalb dürfen und sollen wir auch von dem sichtbaren, erfahrbaren Äußeren auf das nichtsichtbare Innere schließen und es dadurch erkennen. Normalerweise neigen wir dazu, Erscheinungen des Körpers nur auf der meist materiellen Kausalebene zu erklären.

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Beispiel: Sie sitzen seit 50 Minuten in einer Sitzung. Sie verändern Ihre Sitzposition häufig, weil der Stuhl unbequem ist.
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Fällt Ihnen auf, welche Unlogik darin steckt? Wieso kann ein Stuhl für möglicherweise 50 Minuten bequem gewesen sein, um nun plötzlich das Gegenteil darzustellen? Entweder ist der Stuhl bereits beim Setzen für mich nicht geeignet oder es muss eine andere Erklärung geben. Aus dem senkrechten, körperlich-seelischen Bezugsystem ergäbe sich die Fragestellung: Welche - geistige - Situation ist mir unbequem geworden? Statt sie auf dieser Ebene wieder bequem zu machen, indem z.B. eine entsprechende Äußerung getätigt wird, lassen wir nur zu gerne dieses Thema wieder auf die körperliche Ebene gleiten und machen lieber den Stuhl für unsere Lage verantwortlich.

Zugegeben: Unser einseitiges „Opfer“-Denken und das Vernachlässigen der Unterscheidung und richtigen Zuordnung von Form und Inhalt sind sehr bequem. Können wir doch immer wieder äußeres Geschehen, Gegenstände und noch besser andere Personen verantwortlich für unsere Beschwerden machen. Tatsächlich jedoch machen wir uns über diesem Prinzip das Leben und unsere Kommunikation selbst nur schwer - denn die Verantwortung lag und liegt immer bei uns selbst. Versuchen wir sie abzugeben und zu übertragen, wird sie uns früher oder später wieder zurückgegeben und kommt doch automatisch auf uns zurück!

Verantwortung zu übernehmen und zu tragen, heißt, die wahre Antwort zu suchen und sich selbst zu geben - und sich nicht vor ihr zu drücken. Ansonsten drückt es dann wieder im Körper und der ist ja inzwischen recht leidensfähig geworden. Unser Körper stellt unser gesamtes seelisch-geistiges Potential dar, ebenso auch die verzweifelten, oft lebenslangen Versuche der Unterdrückung bestimmter, unliebsamer Themen. Dies kostet uns viel Energie = Lebenskraft, die wir bei genauer Betrachtung sinnvoller verwenden könnten. Jeder Formaspekt unseres Körpers gibt uns Hinweise auf unsere seelisch-geistige Bestimmung und unseren Umgang damit.

Wenn uns die Form nicht gefällt, dann sollten wir nicht die Bühne wechseln, sondern besser den Inhalt umschreiben, der dann aufgeführt wird. Leider hat sich in unserer heutigen Welt ersteres Vorgehen weit verbreitet; ein Trugschluss des Entrinnens. Der Körper spricht auch von diesen Versuchen (sprachlich liegt hier die Versuchung nahe!) und bleibt unser ehrlichster Begleiter (...und hier versteckt sich der Leiter!) ein Leben lang.

In jedem körperlichen und daraus resultierenden Kommunikationsverhalten werden funktionale Ursachen zu finden sein. Aber auch immer eine Sinnursache auf seelischer Ebene mit dem Ziel der geistigen Bewusstmachung. Durch das Erkennen dieser beiden Faktoren wird uns durch die Form der Inhalt bekannt und wir sind in der Lage das ganze Muster, welches in das gesamte Geschehen passt, auszumachen.

Management und Führung ist und wird zunehmend eine Coachingaufgabe, mehr als den meisten lieb sein mag. Wer sich selber (er)kennt, erkennt andere und kann adäquate Hinweise, Unterstützungen und Maßnahmen ergreifen. Das Wissen der (eigenen) KörperSprache ist dazu ein Schlüssel zum menschlichen Schloss und ein Muss für jeden Manager – es geht nicht ohne!

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Buchtipp
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ZUM AUTOR
Über KörperSprache & UnternehmensKörper
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50858 Köln

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