Doch auch in diesem Punkt gibt die Natur mit ihrem Prinzip der ständigen Verbesserung das beste Beispiel. Nur durch Innovation und Verbesserung entwickelt sie sich weiter. Da es sich um sehr langfristige Zeiträume handelt, erkennen wir diese Verbesserung aus der Entwicklung des Lebens als Ganzes. Diese Zeit steht Unternehmen nicht zur Verfügung, doch lässt sich von der Natur lernen, dass alles seine Zeit braucht. Der ständige Veränderungsprozess in der Evolution und das Überleben der besser angepassten Lebewesen zeigt dieses Prinzip deutlich auf. Wir Menschen selbst sind das Ergebnis einer ständigen Verbesserung. Die Fähigkeit unseres Körpers, Verletzungen zu heilen, ist ein phänomenaler Prozess. Gelingt es Unternehmen in ähnlicher Form, sich zu erneuern und Schäden zu beheben, wird es anderen überlegen sein.
Die Schwächen schwächen
Wie wir von Organismen lernen können, führen Schwächen, die das System nicht ausgleicht und verbessert, irgendwann zum Tode. Auch in Unternehmen tritt immer wieder die Schwächung einzelner Bereiche auf. Eine Zeitlang kann dies toleriert werden, führt aber bei Nichtbehebung unweigerlich zum Scheitern. Schwachstellen und Engpässe ändern sich. Mal gibt es Probleme in der Produktion, ein anderes Mal werden sie in der Marketing-Kampagne sichtbar. Entscheidend ist, dass Probleme möglichst schnell erkannt und behoben werden. In einem Unternehmen gilt daher: Schwäche die Schwächen! Bei Menschen ist das Gegenteil der Fall. Hier gilt es die Stärken zu stärken. Wie, wird im nächsten Gebot beschrieben. So ist die Unternehmensführung verantwortlich für eine Balance dieser beiden Prinzipien. Wird das Gebot missachtet, gerät ein Unternehmen in die Krise. Da jedes Unternehmen Schwächen hat, gibt es auch immer etwas zu verändern.
Kaizen – kontinuierliche Verbesserung durch Veränderung
Der japanische Begriff „Kaizen“ (kai = ändern, zen = das Gute) steht als Synonym für ein Managementkonzept, in dessen Mittelpunkt das Ziel steht, ein Unternehmen ständig zum Guten hin zu verändern - die kontinuierliche Verbesserung durch Veränderung. Im Gegensatz zu sprunghaften Veränderungen durch Neuerung (Innovation) geht es dabei um eine schrittweise Optimierung des Vorhandenen. Diese Verbesserung muss als Ganzes von der Unternehmensführung gewünscht und gelebt werden und als Grundsatz für alle - Führung und Mitarbeiter - Gültigkeit haben. Halbes Kaizen funktioniert nicht! Jeder Mitarbeiter ist aufgerufen, sich Gedanken über Verbesserungen im eigenen Arbeitsumfeld und im Unternehmen allgemein zu machen. Die Ideen werden formuliert, bewertet, entschieden und umgesetzt. Dieser Vorgang ist als „kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ bekannt. Oft sind es kleine Änderungen in einem komplexen Arbeitsablauf, die eine große Wirkung haben.
Ziele der Verbesserung
Kundenbindung beziehungsweise Kundenloyalität ist das Ergebnis hoher Kundenzufriedenheit. Für eine dauerhafte Sicherung dieser Form der Kundenzufriedenheit sind ständig kleine Schritte notwendig. Da alle Ziele nie ganz erreicht werden, weil es sich um grundlegende Werte des Marktes handelt, muss deren Umsetzung in der Praxis permanent verbessert werden. Neben dem Gebot der Innovation gilt es, das Bestehende ständig zu verbessern. Innovation und Verbesserung sind somit zwei Seiten einer Unternehmensmedaille. Weitere Ziele sind die Zufriedenheit der Mitarbeiter, das gesellschaftliche Image und natürlich das Geschäftsergebnis. Messbar werden diese Ziele im Geschäftserfolg – sowohl im Wachstum des Umsatzes als auch im Gewinn.
Neben der methodischen Kompetenz der organisatorischen Weiterentwicklung eines Unternehmens ist vor allem die fachliche Kompetenz Gegenstand der ständigen Verbesserung. Wissen und Techniken verändern sich heute sehr schnell. Kurzfristig mag das Sparen an Weiterentwicklung, Forschung und Ausbildung zu Kostenreduktion führen. Mittelfristig jedoch führt diese Strategie in die Katastrophe. Werden notwendige Investitionen in die Zukunft verschoben, erhält der Wettbewerb einen Vorsprung, der nicht mehr aufzuholen ist. Eine erfolgreiche Vergangenheit ist keine Garantie für eine erfolgreiche Zukunft. Ist erst die Substanz aufgebraucht, geht es immer schneller bergab. Unternehmen können sich diese Entwicklung nicht leisten, denn sonst verschwinden sie sehr schnell vom Markt.
Was zählt, ist insbesondere „Kompetenz“ – ein Grundsatz, der eng mit dem Gebot der ständigen Verbesserung einhergeht. Gemeint ist hier die fachliche Kompetenz, um ständig besser werden zu können. Damit einher geht die ständige Weiterentwicklung der eigenen Kompetenz, denn schon Sokrates wusste: „Wer meint etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.“
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Um zu den bisher bereits veröffentlichten anderen Gebot zu gelangen, klicken Sie bitte auf einen der nachfolgenden Hyperlinks:
Das erste Gebot: Sei kreativ!
Das zweite Gebot: Biete Kunden wahren Nutzen!
Das dritte Gebot: Sei mutig und anders als die Anderen!
Das vierte Gebot: Investiere!
Das fünfte Gebot: Sei konsequent!
Das sechste Gebot: Sei einfach!
Das siebte Gebot: Verbessere Dich ständig!
Das achte Gebot: Stärke Deine Stärken!
Das neunte Gebot: Führe mit Werten!
Das zehnte Gebot: Lebe und führe in Balance!