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Fachartikel, 12.09.2007
Digitales Lernen
eLearning – mehr als ein Add-on zur Aus- und Weiterbildung
Dass man das menschliche Lernen mit Hilfe der Technik vereinfachen kann, diese Idee spuckt nicht erst seit der Erfindung von Computern und Internet in den Köpfen der Menschen herum. Allerdings wäre ohne die zunehmende Technisierung der Siegeszug des eLearning sicher nicht denkbar gewesen. Und so ist das elektronische Lernen vor allem aus der Aus- und Weiterbildung heute nicht mehr wegzudenken. Umso verwunderlicher ist es, dass gerade in Deutschland immer noch viel zu viele Projekte an den falschen Tools und falschen Strategien scheitern.
Einmal im Jahr steht das Karlsruher Messegelände ganz im Zeichen des Lernens. Nämlich immer dann, wenn die „Learntec“ ihre Pforten öffnet und Aussteller aus aller Welt neue Tools und Trends rund um das Thema Lernen vorstellen. Das eLearning spielt dabei eine immer größere Rolle, denn egal ob das Mathelerntraining auf CD-Rom oder das Web Based Training für die Vertriebsmitarbeiter großer Konzerne – elektronisches Lernen liegt im Trend. Und das dies nicht nur ein subjektiver Eindruck ist, bestätigt eine Studie, die 2007 im Auftrag eben dieser Messe vom Essener Institut für Medien- und Kompetenzforschung durchgeführt wurde. So will rund jedes Vierte der 157 befragten Unternehmen zukünftig noch stärker als bisher auf digitales Wissensmanagement setzen. 17 Prozent planen außerdem, eine Lernplattform zu implementieren oder die vorhandene Plattform nachzurüsten und immerhin 16 Prozent äußerten konkrete Pläne, ihr Budget für Lern- und Wissenstechnologien zu erhöhen.

Für Professor Uwe Beck, wissenschaftlicher Leiter der Learntec, sind diese Ergebnisse keine große Überraschung, denn: „Für ein Land, das seinen Wissensvorsprung im globalen Wettbewerb behaupten will, sind Lern- und Wissenstechnologien hochaktuelle Themen.“ Das größte Potenzial steckt nach Meinung der Experten dabei in den kleinen und mittelständischen Unternehmen, die eLearning bisher erst zu rund 20 Prozent einsetzen – im Unterschied zu Großbetrieben, bei denen dieser Anteil heute mehr als doppelt so hoch ist.

Pfiffige Idee aus Italien

Eine rasante Entwicklung, wenn man bedenkt, wie eigentlich alles angefangen hat. Die Ursprünge des eLearning liegen nämlich bereits im 16. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahre 1588. Auf Befehl des damaligen französischen Königs entwickelte ein findiger italienischer Ingenieur namens Agostino Ramelli damals nämlich ein Leserad, durch das ein Zurückgreifen auf verschiedene Literaturquellen ohne Hin- und Herlaufen zwischen den Buchregalen möglich war. Knapp 300 Jahre später, im Jahre 1866, meldete dann Halycon Skinner das erste Patent auf seine Lernmaschine an und bis 1936 wurden insgesamt rund 700 weitere Patentanträge für vergleichbare “Übungsmaschinen" bestätigt.

Mit der zunehmenden Verbreitung der Computer rückte ab Mitte der 70er Jahre dann auch in Deutschland der rechnergestützte Unterricht zunehmend in den Mittelpunkt, konnte sich aber zunächst nicht durchsetzen. Erst Ende der 80er Jahre wurde das Thema wieder aufgegriffen. Allerdings nicht für den Einsatz in Schulen und Universitäten, sondern zunächst in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Die immer rasantere Verbreitung des Internet trug schließlich dazu bei, dass das „eLearning“ – ein Begriff der sich Mitte der 90er Jahre etablierte – seit Ende der 90er Jahre seinen endgültigen Durchbruch feiern konnte.

Didaktischer Ansatz

Ein großer Erfolg könnte man meinen, wären da nicht die vielen gescheiterten Projekte von denen immer wieder berichtet wird. Die Gründe für dieses Scheitern sind vielfältig, doch eine Gemeinsamkeit kann man immer wieder feststellen. Trotz aller Studien und wissenschaftlicher Erkenntnisse werden eLearning-Programme in Deutschland immer noch viel zu oft eher nach der Anzahl der bunten Grafiken und eingebundenen Videosequenzen und nicht nach der didaktischen Aufbereitung der Inhalte beurteilt. Unternehmen wie beispielsweise CBTL Training + Learning, die von Lehrwerksdidaktikern geführt werden und auf die individuelle didaktische Aufbereitung der Lerninhalte setzen, sind hierzulande noch eher die Ausnahme als die Regel.

Eine Entwicklung, die vor allen Dingen damit zu tun hat, dass der eLearning-Boom zunächst von den angelsächsischen Ländern ausging und der dort verfolgte Lernansatz ein anderer als in Europa ist. Denn während europäische Unternehmen eLearning in der Regel tatsächlich für Schulungen – also die Wissensvermittlung einsetzen –, steht in England oder den USA eher die Informationsvermittlung im Vordergrund. Deswegen plädieren Experten auch dafür, dass Unternehmen bereits im Vorfeld sehr detaillierte Pläne ausarbeiten sollten, um sich darüber klar zu werden, was genau mit der Einführung eines eLearning-Programmes eigentlich erreicht werden soll. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob man den Mitarbeitern lediglich Vorschriften wie beispielsweise zur Lebensmittelsicherheit vermitteln will oder ob sie lernen sollen, Situationen selbstständig zu interpretieren und richtige Entscheidungen zu treffen. Denn für beide Szenarien sind völlig unterschiedliche Lerninhalte notwendig.

Blended Learning

Als weitere Herausforderung kommt hinzu, dass Unternehmen sich nicht in jedem Fall ausschließlich auf eLearning verlassen sollten. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, eine so genannte „Blended Learning“-Strategie zu verfolgen. Dahinter verbirgt sich ein Lehr-/Lernkonzept, das eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen und virtuellem Lernen im Do-it-yourself-Verfahren vorsieht. Und das dies auch in der Praxis funktioniert, zeigt das Beispiel der Voith Paper GmbH aus dem österreichischen St. Pölten. 1867 als Familienunternehmen in Heidenheim nahe Ulm gegründet, hat sich der Familienbetrieb mittlerweile zu einem Unternehmen mit weltweit mehr als 180 Standorten und 30.000 Mitarbeitern gemausert. Die Voith Paper GmbH in St. Pölten ist als Teil des Konzernbereichs Voith Paper Kompetenzzentrum für Karton- und Verpackungspapiermaschinen und setzt eLearning seit mittlerweile einem Jahr als ein Mittel zur Kundenschulung ein.

Da die Mitarbeiter der Voith Paper GmbH bereits jahrelang Schulungen durchgeführt hatten, war der Fundus für den Aufbau der neuen eLearning-Module entsprechend groß. Und da die Maschinen in der Regel auf dem bewährten One Platform Concept basieren, mussten auch keine komplett neuen Inhalte entwickelt werden. Stattdessen konnte man problemlos auf die vorhandene Datenbank für Trainingsinhalte zugreifen. Auch heute noch können daraus weitere Inhalte generiert werden. Ist die Entscheidung für die Inhalte der einzelnen Module gefallen, werden die einzelnen Module mit Hilfe von „EVOLUTION“ bei Voith Paper selbst programmiert. Den Rest übernimmt der Dienstleister.

Fester Bestandteil der eLearning-Strategie von Voith Paper ist auch ein Autorentool, das viele Übungsvarianten sowie Übungstypen bietet. Da das Tool webbasiert ist, könnten die Mitarbeiter von Voith Paper zudem auch vom Kunden aus auf die einzelnen Lernmodule zugreifen und eventuell notwendige Anpassungen vor Ort selbst vornehmen. Und weil die CBTL-Experten jederzeit auf sämtliche Module Zugriff haben, können eventuell auftretende technische Probleme schnell und unkompliziert behoben werden. Trotz aller Vorteile will Voith Paper zukünftig dennoch nicht ausschließlich auf eLearning alleine setzen, denn: „Es gibt Dinge, die man nur an der Maschine selbst vermitteln kann“.

ZUM AUTOR
Über CBTL Training + Learning GmbH
CBTL Computer Based Training + Learning GmbH bietet ein umfassendes Dienstleistungsportfolio für die Aus- und Weiterbildung. Kernprodukt ist die innovative eLearning Produktionsplattform EVOLUTION mit deren Hilfe Unternehmen – ohne aufwendige Programmierkenntnisse – individuelle eLearning Module selbstständig erstellen und pflegen ...
CBTL Training + Learning GmbH
Stuttgarter Str. 2
80807 München

+49-89-35893460
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