Wir selbst sind das größte Hindernis für unsere persönliche Weiterentwicklung. Was haben Sie sich denn das letzte Mal für das neue Jahr alles vorgenommen? Und was haben Sie davon realisiert? Haben Sie das Rauchen oder Trinken aufgehört, Ihr tägliches Sportprogramm durchgeführt, jeden Mitarbeiter einmal am Tag gelobt, den Hochzeitstag nicht vergessen? Wie lange haben Sie durchgehalten mit Ihren guten Vorsätzen? Drei Wochen oder drei Monate? Woran liegt das eigentlich? Sind wir zu phlegmatisch, um unser Potenzial zu entfalten? Sind wir zu bequem, um noch etwas in unserem Leben zu verändern? Haben wir aufgegeben, ohne überhaupt begonnen zu haben? Oder beschränken wir uns auf eine einseitige Sichtweise? Sie kennen die Ausflüchte nur zu gut: zu viel Arbeit oder Stress, Unruhe, schwache Nerven... Eine gute Ausrede ist viel wert und beruhigt ungemein. Nur bringt sie uns nicht weiter. Und ein Jahr später stellen wir fest, dass wir uns keinen Zentimeter von der Stelle bewegt haben.
Fähigkeiten und Talente entfalten
Stellen Sie sich ein kleines Päckchen vor, das Sie in Ihrem Schrank finden. Es ist fein säuberlich zusammengeschnürt. Neugierig öffnen Sie die äußere Hülle und finden klein zusammengefaltet ein Tuch vor. Der Stoff fühlt sich weich und fast seidig an, aber das Muster, das Sie sehen, sagt Ihnen nicht zu. Trotzdem beginnen Sie, dieses Tuch zu entfalten. Es wird immer größer und größer. Als Sie es vollständig entfaltet haben, sind Sie überrascht: Die unscheinbaren Einzelmuster waren wenig attraktiv, aber jetzt hat sich das ganze Tuch als ein kunstvolles Motiv entpuppt. Sie zeigen dieses Tuch einem Experten, der Ihnen einen enormen Geldbetrag dafür bietet, ist es doch ein wertvolles Unikat. Hätten Sie das unscheinbare kleine Päckchen nicht geöffnet, das klein gefaltete Stück Stoff nicht ausgebreitet, hätten Sie niemals dessen Wert erkennen können.
Oft erkennen auch wir unseren eigenen Wert nicht, weil wir unsere Fähigkeiten und Talente nicht entfalten. Warum so bescheiden? Warum begnügen wir uns mit dem, was wir oberflächlich sehen und lassen so unsere Chancen zum Lebensglück dahinschwinden. So wie das Tuch sollten auch wir uns entfalten. Dazu müssen wir uns selbst ganz kennen lernen, müssen unsere Stärken entdecken, Schwächen akzeptieren und an unseren Fähigkeiten arbeiten. Entfalten wir doch einfach unser Potenzial, machen wir Gebrauch von den Möglichkeiten, die in uns angelegt sind. Suchen Sie den Schatz in sich selbst, denn nirgendwo anders werden Sie ihn finden.
Vorsätze erfolgreich verwirklichen - aber wie?
Es ist ein Naturgesetz, dass sich jeder Organismus zunächst gegen Veränderungen wehrt, sich gegen alles Neue sträubt. Jeder, der schon einmal versucht hat, sich etwas abzugewöhnen (Rauchen, Naschen) hat erlebt, wie hartnäckig das Unterbewusstsein an seinen schlechten Gewohnheiten festhält. Die Macht der Gewohnheiten ist nur deshalb so groß, weil wir unser Verhalten über Jahre und häufig Jahrzehnte regelmäßig wiederholt und verstärkt haben. So haben sich Verhaltensmuster gebildet, die unbewusst sehr wirksam sind. Da die Macht der positiven Gewohnheiten den Menschen Freiheit und Sicherheit gibt, sollten wir gemeinsam überlegen, welche Methoden es gibt, um sich neue, bessere Gewohnheiten anzueignen. So werden wir uns nicht darauf konzentrieren, was wir uns abgewöhnen wollen, sondern auf die positiven Eigenschaften und Verhaltensweisen, die wir uns zu eigen machen möchten, z. B, mit folgenden Mitteln:
1. Die Schreib-Methode
Schreiben materialisiert den Geist und das Verhalten. Wenn wir unsere Ziele und Erfolge nicht festhalten, dann verflüchtigen sie sich! Deswegen mein Rat an Sie: Legen Sie sich fest und schreiben Sie spätestens jetzt Ihre Vorsätze auf. Daraus ergibt sich automatisch eine erwünschte, selbstverursachte Lebenssteuerung, die uns viel Zeit und Nervenkräfte spart. Der Mensch, der weiß, was er will, wird an Zuversicht gewinnen. Seine Zielklarheit steigert unbewusst seine Belastbarkeit, so dass er auch Stress-Situationen souverän meistert. Das Aufschreiben hat einen weiteren wichtigen Vorteil: Wir können uns so immer wieder selbst an unsere Vorsätze erinnern, damit diese in der Routine des Alltags nicht untergehen.
2. Die Kalender-Methode
Ein einfaches Hilfsmittel ist es, den Vorsatz im persönlichen Planungs-System auf das Tagesblatt zu schreiben, und zwar ganz oben auf der Seite und am besten in einer Farbe oder Schreibweise, die Sie nicht übersehen können. Den Vorsatz formulieren wir in positiven Worten, also z. B. ‚Heute werde ich meine Mitarbeiter mindestens fünf Mal loben und ermutigen’.
3. Die Erinnerungs-Methode
Damit wir ganz sicher unsere guten Vorsätze umsetzen, sollten wir in jede Tasche unserer Kleidung sowie ins Portemonnaie bzw. in die Brieftasche, aber auch ins Auto, kleine Karteikarten stecken, auf denen der persönliche Vorsatz steht. Wir empfehlen zwischen 5 und 10 Kärtchen - je wichtiger Ihnen der Vorsatz ist, umso mehr Kärtchen sollten Sie anfertigen. Zusätzlich sollten Sie auf die Rückseite jedes Kärtchens schreiben: „Mein Unterbewusstsein wird meine positiven Vorsätze verwirklichen“. Jedes Mal, wenn Sie auf eines der Kärtchen schauen bzw. es berühren oder in Ihren Kalender blicken, werden Sie an Ihren Vorsatz erinnert. Gedanken sind Kräfte und da das Denken ein bio-elektrischer Prozess ist, wird jedes Mal, wenn Sie an Ihren Vorsatz denken, im Gehirn die Region aktiviert, in der sich das neue Verhalten verankert. Unweigerlich wird sich das neue Verhalten etablieren, der Vorsatz wird zu einer neuen Gewohnheit.
4. Positive Erfolgskontrolle
Wir hatten bereits betont, dass sich Erfolge verflüchtigen, wenn wir sie nicht schriftlich festhalten. Damit Sie auch erleben, dass Sie kleine und große Fortschritte machen, müssen Sie Ihre Erfolgserlebnisse sammeln. Also keine falsche Bescheidenheit: Sie sollen sich selbst für Ihre Erfolge loben. Halten Sie also unbedingt fest, wie oft Sie im Laufe des Tages Ihren Vorsatz ausgeführt haben. Das schriftliche Festhalten Ihrer Erfolge ist sehr wichtig, da es Ihnen immer wieder Ihre Fortschritte sichtbar macht und das gewünschte Verhalten verstärkt, so dass Ihre positive Entwicklung unaufhaltsam wirkt.
5. Gesetze des Wachstums erkennen und nutzen
Unsere Persönlichkeit und unser Verhalten folgen den Gesetzen des Wachstums. Sobald aus einem guten Vorsatz eine neue positive Gewohnheit gewachsen ist, werden wir fähig, eine noch größere Aufgabe zu meistern. Pflanzen Sie daher immer nur einen Vorsatz ein und tun Sie alles, um dieses Pflänzchen wachsen zu lassen, damit es viele Früchte tragen kann. Wenn Sie einen Vorsatz verwirklicht haben, dann werden Sie erleben, dass sich wie bei einer Kettenreaktion viele positive Folgeereignisse einstellen. Erst wenn Sie einen Vorsatz verwirklicht haben, sollten Sie einen neuen Vorsatz pflanzen. Wer zu viel auf einmal erreichen will, der spaltet seine Energien und erreicht oft gar nichts.
Nie gab es mehr Chancen als heute. Aber wir ergreifen sie nicht. Was hindert uns daran? Das kleine Wörtchen „wenn“ in Verbindung mit unserem Glauben an den Misserfolg. Wie wir wissen, versetzt der Glaube Berge - im positiven Sinne. Der Glaube kann aber auch Berge erschaffen - im negativen Sinn. Und auch dies beginnt mit dem Wort „wenn“: „Wenn ich englisch könnte, wäre ich heute im Vertrieb...“, „Wenn ich den richtigen Beruf/den idealen Partner hätte..., wäre ich glücklich und erfolgreich.“ Wenn wir also nicht heute damit beginnen, wenigstens einen guten Vorsatz auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, wann dann?
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