Stellen Sie sich vor, es ist gerade eine sternenklare, kalte Winternacht und Sie gehen durch den Park. Mitten im Wald, an einer kleinen Lichtung erscheint Ihnen plötzlich eine gute Fee. Sie spricht zu Ihnen: „Lieber Fremder, Du hast einen Zeitwunsch frei! Du darfst Dir zusätzliche Zeit wünschen. Für Dich hat der Tag ab morgen nicht 24 Stunden, sondern so viel wie Du nur brauchst.“

Was würden Sie der Fee antworten? Notieren Sie Ihre Wunschzeit!

Die Strukturierung der Zeit

Egal welche Zahl nun auf Ihrem Zettel steht – eines sollte Ihnen klar sein: Sie können Zeit nicht managen! Von daher führt uns das Wort „Zeitmanagement“ ständig auf die falsche Fährte. Es suggeriert, als könnten wir, ähnlich wie bei einer Organisation, durch „Management“ für Wachstum sorgen – und genau das funktioniert beim Faktor Zeit nicht. Die gute Fee macht es uns klar, wir können uns nur virtuell Zeit dazu denken, aber gerade diese Zahl ist wertvoll um uns klar zu machen, was in unserem Leben fehlt und das wir es nur bekommen, wenn etwas anderes dagegen getauscht wird. Zum Beispiel Arbeit gegen Freizeit.

Stille Stunde vor der stillen Nacht

Nun heißt es: Vom Weihnachtsmann lernen heißt Zeitstrukturierung und die Grundzüge des Work-Life-Balance lernen. Oder haben sie schon mal einen Weihnachtsmann erlebt, der zu spät kommt oder gestresst ist?  Der Ausdruck „Stille Nacht“ deutet es an – läuten Sie die Stille Nacht durch stille Stunden ein – und schlagen Sie dem Stress damit ein Schnippchen! Möglicherweise reicht ja auch für den Anfang eine stille Viertelstunde. In dieser Zeit sorgen Sie bitte für absolute Stille, um sich den wirklich wichtigen Dingen zu widmen: Delegieren Sie und halten Sie 15 Minuten inne: Stimmt Ihre Balance aus Arbeit und Privatleben noch?

Simple Living kann helfen

Simple Living bedeutet, dass der Zeiteinsatz für die Arbeit bewusst in Grenzen gehalten wird, zugunsten einer größeren zeitlichen Freiheit für soziales und persönliches Engagement. Also den Bürostuhl mit dem Weihnachtsmarkt tauschen. So etwas kann durchaus der Entspannung dienen – und die fördert ja bekanntlich die Kreativität. Für die Beziehungsebene zum Lebenspartner oder nahen Verwandten bestimmt nicht schlecht, wenn etwas anderes unter dem Baum schlummert als total originelle Socken, Parfüm oder eine Schachtel Pralinen!

Halten Sie sich auch im vorweihnachtlichen Stress die Techniken der Zeit Strukturierung vor Augen:

• Mit 20 Prozent der Zeit 80 Prozent der Arbeitsergebnisse erzielen! Das Pareto Prinzip!
• Unterscheiden Sie zwischen Dringlichem und Wichtigem! (Das Eisenhower Modell)
• Unterteilen Sie nach A, B und C Aufgaben, also wichtig, mittelwichtig und weniger wichtig – diese Techniken haben in der Weihnachtszeit keinesfalls Winterurlaub!  

Für viele Menschen wird es aber wohl beim Stress-Fest bleiben, vermutlich mindestens bis zum Silvesterabend. Kurzfristige Verhaltensänderungen bleiben halt schwer. Vielleicht tut es ja als erster Schritt auch der gute Vorsatz, der nun, am Ende des Jahres getroffen werden kann! Der erste Schritt zu einer besseren Balance muss allerdings von Ihnen kommen – denn eine gute Fee, die gibt es nur in der Weihnachtsgeschichte!