Fachartikel, 25.06.2010
Perspektive Mittelstand
Social Media-Story
Ein Armaturenhersteller wird Facebook-Liebling
Während die Meinungen über den unternehmerischen Nutzen von Social Media-Marketing nach wie vor weit auseinander gehen, dachte sich ein deutscher Markenhersteller: Wer nicht wagt, kann nicht gewinnen. Also entwickelte er eine ausgefallene Facebook-Kampagne. Und er gewann.

Armaturen? Was bitte ist das denn? Wasserhahn und Duschkopf kennen die meisten Deutschen, aber der Begriff „Armaturen“ ist nur den wenigsten vertraut. Kein Wunder, denn die deutschen Markenhersteller führten lange ein Schattendasein in den abgeschotteten Bereichen des Sanitärvertriebs. Duschköpfe kaufen viele im Baumarkt oder gar beim Discounter. Dort sind die Produkte zuletzt immer billiger geworden.

Wer mit Qualität punkten will und anständige Preise erzielen möchte, der muss mit Innovationen aufwarten, zum einen, was das Produkt, zum anderen, was die Vermarktungsmethoden angeht.

Farbenfrohes Duschvergnügen zum kleinen Preis


Ein innovatives Produkt hatten die Armaturenhersteller von Grohe auf jeden Fall. Diese neuartige Handbrause (für die Laien unter uns: ein Duschkopf, der nicht fest an der Wand montiert ist) sieht schon mal völlig anders aus als das, was im deutschen Durchschnittsbadezimmer an der Wand hängt.

Er ist zwar rund wie die meisten anderen auch, dafür aber wesentlich größer. Und in der Mitte hat er ein großes Loch. Das Ganze ähnelt also eher einem Abtastgerät am Flughafenterminal. Das Ding ist aber deshalb so groß, weil es das Duschwasser großflächig sanft über den Körper rieseln lässt.„Rainshower“ heißt das Modell und verspricht ein Duscherlebnis „wie ein warmer Sommerregen“.

Zielgruppe des Produkts sind eindeutig jüngere Leute. Das macht schon die Farbgestaltung deutlich, die von Apfelgrün über Lila, Rot und Gelb bis hin zu Pink geht.

Das modische Produkt, das im Fachhandel zu einem Preis von rund 57 € erhältlich ist, kann auch nicht in den High-End-Bereich von Badezimmerliebhabern vorstoßen. Dort hängen schwere Chromteile, die mindestens das Dreifache kosten.

Der Facebook-Ansatz von Grohe

Es liegt also nahe, die passende Zielgruppe bei Facebook zu vermuten. Hinzu kommt, dass die Facebook-Nutzer nicht nur jünger, sondern viele davon auch digitale Trendsetter und Meinungsbildner sind.

Deshalb werden bei Facebook Werbekampagnen immer dann erfolgreich, wenn sie durch die Nutzer selbst weitergetragen werden. Zusammen mit der Agentur entwickelte Grohe also einen Ansatz, der darauf zielt, diese Netzwerkeffekte zu nutzen und Mundpropaganda in Gang zu setzen.

Auf der eigenen Facebook-Seite und mit Facebook-Kleinanzeigen startete das Unternehmen die Aktion „Duschbotschafter gesucht“. Gesucht wurden Nutzer, die die Regenschauer-Dusche testen wollten und sich bereit erklärten, darüber mit Text oder Fotos auf ihrem Facebook-Account zu berichten.

Der Erfolg der Facebook-Aktion

Mehr als 6.500 Facebook-Nutzer folgten dem Aktionsaufruf und wollten die neue Brause testen. Rund 2.000 Nutzer wurden per Los ausgewählt und erhielten den Brausekopf kostenlos ins Haus gesandt.

Die Zugriffszahlen auf die Facebook-Seite von Grohe sind rasant angestiegen und tatsächlich: Beinahe jeden Tag finden sich neue Einträge, in denen die Duschbotschafter von ihren Erlebnissen berichten.

Fazit

Die Duschbotschafter-Aktion zeigt auf vorbildliche Weise, dass sogar Unternehmen, die bislang vor allem auf Fachhandelsstrategien setzten, über Facebook einen direkten Draht zu den Endkunden beziehungsweise Nutzern ihrer Produkte aufbauen können.

Das ist für solche Unternehmen geradezu lebenswichtig. Denn nur über die Endkunden und den Dialog mit ihnen erhalten sie wertvolle Erkenntnisse über die Akzeptanz ihrer Produkte. Außerdem kassiert das Unternehmen als Erstes der Branche den Pionierbonus.

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