Prioritäten setzen und seine Kräfte schonen? Das ist gewiss in manchen Fällen sinnvoll – aber niemals in puncto Qualität.
Olympische Spiele in London 2012. Unsere Athleten erkämpften sich zahlreiche Medaillen. Damit ließen sie zum Glück dieses Trauerspiel vergessen: Die mit viel Vorschusslorbeeren bedachten deutschen Schwimmerinnen qualifizierten sich nicht für die Finals. Warum? Sie waren bewusst nur mit halber Kraft geschwommen, um sich für den entscheidenden Wettkampf zu schonen – den sie dann genau deshalb verpassten.
Die Einstellung „Ich hebe meine Energie für Wichtiges auf“ ist nicht nur im Sport unklug. Wie dieses Beispiel zeigt: Kürzlich kam ein älterer Herr mit einem kleinen Auftrag zu einem Inneneinrichter. Der nahm zwar an – Kleinvieh macht schließlich auch Mist -, gab sich aber mit den „Peanuts“ in der Ausführung nicht sonderlich Mühe. Die investierte er lieber in lukrative Projekte. Das sah man dem Ergebnis leider auch an. Was er allerdings nicht wusste: Das war ein Test, ob er für das große Anwesen des Kunden der Richtige war. Dumm gelaufen. Der Auftrag ging an einen engagierteren Konkurrenten.
Daher sollte jeder nach dem Motto handeln: „Was sich lohnt zu tun, ist es auch wert, gut getan zu werden.“ Winkt beispielsweise ein Auftrag, gilt es sich zu überlegen, ob man diesen wirklich übernehmen möchte, sich dieser im Ergebnis lohnt. Heißt die Antwort hierauf „Ja“, dann sollte jeder hier sein Bestes geben. Immer! Nicht zuletzt dem guten Ruf zuliebe.