Unternehmen soll konkrete Verbesserungs-Maßnahmen vorlegen
FDP-Politiker hält Rückkehr zur Staatsbahn aber für keine Lösung
(PM) Berlin/Dresden, 12.01.2011 - Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) hat seine scharfe Kritik an dem Winterchaos bei der Bahn AG bekräftigt. „Ich erwarte von Bahn-Chef Grube, nachdem er uns schon voriges Jahr vergeblich Besserung gelobt hatte, dass er der Politik jetzt konkrete Maßnahmen vorlegt, mit denen die Bahn künftig solche Ausfälle verhindert“, sagt Morlok in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift „Super Illu“. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen sich am kommenden Montag (10. Januar) in Berlin zu einem so genannten Wintergipfel treffen, bei dem es unter anderem um die massiven Verspätungen und Zug-Ausfälle in den vergangenen Wochen gehen soll.
Es sei fraglich, ob die Bahnführung in der Vergangenheit „immer das betriebswirtschaftlich Sinnvolle gemacht“ habe, sagt Morlok weiter. „Sicherlich hat man in den letzten zehn Jahren bei der Beschaffung und Wartung zu wenig getan, sich zu wenig auf Wetterextreme eingestellt, wie sie immer mal wieder auftreten können“, erklärt der FDP-Politiker. „Und schließlich ist auch der Image-Schaden, den die Bahn in diesem Winter erlitten hat, nicht zu unterschätzen.“
Forderungen nach einer Rückkehr der Bahn zum reinen Staatsunternehmen ohne Gewinnorientierung weist Morlok in dem Interview allerdings zurück. Das könne „keine Lösung sein“, betont der sächsische Verkehrsminister. „Natürlich ist es weiterhin richtig, dass die Bahn nach betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt wird und gewinnorientiert agiert.“