(PM) Karlsruhe, 16.08.2010 - Das Forschungsprojekt MERITUM des Bundesministeriums für Forschung und Bildung hat zum Ziel, Beschaffungsprozesse von Produkten der Prozessleittechnik für kleine und mittelständische Unternehmen zu vereinfachen. Bis zum Herbst 2011 sollen innovative Softwareschnittstellen und Plattformen geschaffen werden, welche die Anfrageinteraktionen zwischen Planungsingenieuren und Herstellern auf Basis von Klassifikationen der Produktdaten automatisieren und beschleunigen. Der Klassifikationsspezialist simus systems GmbH aus Karlsruhe entwickelt dafür Algorithmen, die Produktinformationen aus sogenannten unstrukturierten Freitexten, etwa PDF-Tabellen, für die Weiterverarbeitung in Datenbanken aufbereiten.
In MERITUM entwickelt simus systems gemeinsam mit dem Institut für Automatisierungstechnik (IFAT) der Universität Magdeburg und der PDTec AG die Grundlagen für eine softwarebasierte Vertriebsplattform für Hersteller der Prozessleittechnik. Die langwierige Kommunikation im Beschaffungsprozess soll durch spezielle Softwaremodule und Schnittstellen automatisiert und verkürzt werden. Das Ziel ist es, Produktinformationen der Hersteller und die Anforderungen der elektronischen Anfragen durch sogenannte Wizards in standardisierte Klassifikationen zu überführen und selbsttätig abgleichen zu lassen.
Eine besondere Herausforderung für die Bereitstellung standardisierter und klassifizierter Informationen stellt der unterschiedliche Strukturierungsgrad von Produktdaten dar. Neben interpretierbaren Elementen aus PDM- oder ERP-Systemen liegen die Daten ebenso in Dateien mit Freitexten ohne Struktur vor, insbesondere in PDF-Formaten. Bisherige Schnittstellen sind nicht in der Lage, strukturiert auf diese Informationen zuzugreifen. simus systems entwickelt daher spezielle Algorithmen, welche die Freitext-Informationen sinnvoll interpretieren und in einem Tabellenmodell zusammenfassen. Die Grundlage hierfür bilden die bestehenden Mechanismen, welche in der etablierten Software simus classmate angewendet werden. In einem zweiten Schritt lassen sich die Freitext-Informationen mit den eigens angepassten Regeloperatoren in eine übersichtlich strukturierte Klassifikation überführen. Damit ist ein wichtiges Kriterium erfüllt, elektronische Produktkataloge in egal welchen Dateiformaten standardisiert aufzubereiten.
Als Resultat sollen kleine und mittelständische Unternehmen in eigenen Herstellerplattformen oder einem gemeinsamen Online-Portal ihr Produktportfolio effizienter präsentieren. Andererseits erhalten Planungsingenieure durch die bessere Übersichtlichkeit wertvolle Unterstützung bei Auswahlentscheidungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, als finanzieller Träger des Projekts, erwartet dadurch eine langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes.