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Fachartikel, 25.07.2007
Ideenmanagement
Ideen bringen Unternehmen bares Geld
Im Jahr 2006 haben Mitarbeiter von Industriebetrieben und Dienstleistern über 1,2 Millionen Ideen für Verbesserungen in ihren Unternehmen eingereicht. Mehr als jeder zweite Vorschlag wurde umgesetzt. Durch das Ideenmanagement konnten die Unternehmen ihre Kosten um schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro senken. Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Befragung des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (dib) bei Unternehmen und Behörden.

Warum immer die ganze Weiche ausbauen, wenn nur ein kleiner Teil ausgeschlagen ist, fragte sich ein Eisenbahner zu Recht – und gleich seinen Chef. Fortan wurde das sogenannte Weichenherz vor Ort repariert, was der Bahn schon im ersten Jahr Einsparungen von 400.000 Euro brachte. Dass solche und andere Mitarbeiterideen rasch in die Tat umgesetzt werden, ist gar nicht so selten. Nach dib-Recherchen betrug der Realisierungsgrad bei Verbesserungsvorschlägen zuletzt im Durchschnitt aller Branchen 64 Prozent.

Bevor ein Vorschlag umgesetzt werden kann, muss er erst einmal eingereicht werden. Das klingt banal, ist es aber nicht. Denn viele Mitarbeiter trauen sich mit ihren Geistesblitzen nicht ans Licht der Öffentlichkeit: Erst zwei von zehn Mitarbeitern beteiligen sich am Ideenmanagement. Die Tendenz ist allerdings steigend. Die größte Traute findet man in der Industrie – jeder dritte Beschäftigte macht seinen Meister auf Einsparungsmöglichkeiten aufmerksam.

Vor allem bei den Autozulieferern wird intensiv mitgedacht: Rund 41 Prozent der Kollegen optimieren ständig Prozesse und Produkte. Auch Aluminiumverarbeiter und die Belegschaften in der Elektro-Industrie brüten überdurchschnittlich häufig neue Ideen aus. Einige Mitarbeiter sind sogar Mehrfachtäter. Auf diese Weise ist zu erklären, dass im Jahr 2006 auf je 100 Beschäftigte 64 Verbesserungsvorschläge entfielen – im Jahre 2003 waren es erst 55.

Auch hier zeigen sich je nach Branche ganz deutliche Unterschiede. Je stärker der Wettbewerbsdruck ist, desto mehr Vorschläge reichen die Mitarbeiter ein. In der Kautschuk-Industrie beispielsweise macht sich jede zündende Idee richtig bezahlt – lässt sich doch der teure Rohstoff effizienter einsetzen. Zu den Nachzüglern in Sachen Ideenmanagement gehören nach wie vor viele Dienstleister und die Behörden. Bei den Banken kamen zuletzt auf je 100 Mitarbeiter nur zwölf Vorschläge, beim Staat lediglich fünf.

Um das Ideenmanagement anzuschieben, können Unternehmen, die neu in die Materie einsteigen, sich von außen Hilfe holen – etwa indem sie Mitarbeiter aus der Personalabteilung beim Deutschen Institut für Betriebswirtschaft zu geprüften Ideenmanagern fortbilden lassen. Zuwarten lohnt sich jedenfalls nicht. Das ist so, als ob man Geld verbrennen würde. Denn im Schnitt bringt jeder Mitarbeiter seinem Unternehmen durch Geistesblitze pro Jahr rund 650 Euro ein, und oft noch viel mehr. So war im Jahr 2006 die Deutsche Post AG das Unternehmen, welches vom Einfallsreichtum seiner Mitarbeiter am meisten profitierte:

Jeder Postler sparte dem gelben Riesen rechnerisch 1.485 Euro ein. Doch nicht allein die Unternehmen profitieren vom Ideenmanagement: Für die findigen Köpfe wurden im Gegenzug 163 Millionen Euro Prämien ausgeschüttet. Je prämierten Vorschlag waren dies im Mittel 183 Euro.

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