Leider verleitet eine eingehende Beschäftigung mit den Themen Kommunikation und Gesprächsrhetorik nicht wenige Menschen dazu, ihre Rhetorik quasi als Waffe einzusetzen, nicht aber als Instrument eines konstruktiven Miteinanders. Deshalb ist der Begriff Rhetorik mittlerweile auch schon fast negativ besetzt: Zu häufig findet er sich nur noch im Kontext bestimmter Techniken und Strategien, die auf Manipulation abzielen, einen Gesprächspartner „abwehren“ oder „mundtot“ machen wollen. Mithilfe solcher Techniken lassen sich allenfalls sehr kurzfristige Triumphe feiern, auf Dauer greifen sie zu kurz und beschwören Konflikte und destruktive Prozesse geradezu herauf. Nachhaltige Überzeugungsarbeit ist damit nicht zu erreichen. Gefragt ist stattdessen eine überzeugende und souveräne Gesprächskultur.
Ein kultiviertes Kommunikationsverhalten basiert zunächst auf der Authentizität der Gesprächspartner. Diese geht zwangsläufig verloren, sobald an irgendeiner Stelle eine Rolle gespielt oder eine fadenscheinige Maske aufgesetzt wird. Die Folge ist immer ein Verlust der Glaubwürdigkeit und damit der Überzeugungskraft. Dies gilt übrigens nicht nur für den Einsatz einer wie auch immer gearteten Kampfrhetorik, sondern nicht weniger auch für die „soften“ Manipulationen durch Schmeicheleien, unaufrichtiges Loben und dergleichen.
Die Folge ist auch hier ein Vertrauensverlust, der immer mit Einbußen in der Überzeugungskraft einhergeht. Alle Gesprächsinhalte, fast jedes Wort und sogar der Gesprächspartner als Persönlichkeit selbst werden angezweifelt, wodurch letztendlich eine schlechte Atmosphäre entsteht, in der echte Überzeugungsarbeit kaum mehr möglich ist. Denn ein widersprüchliches Gespräch, das eine Diskrepanz zwischen Schein und Sein vermittelt, führt unweigerlich zum Vertrauensverlust. Und ein einmal verspieltes Vertrauen lässt sich bekanntlich so schnell nicht wieder zurückgewinnen.
Auch können sich sicher sein: Ihr Gegenüber wird instinktiv spüren, wo ein Schauspiel beginnt und an welcher Stelle Authentizität aufhört. Ein Mangel an Authentizität wird schnell mit Unaufrichtigkeit gleichgesetzt, und Unaufrichtigkeit führt beinahe zwangsläufig dazu, dass der Gesprächspartner sich nicht wertgeschätzt fühlt. Mit einem authentischen Gespräch hingegen können einerseits sachliche Aspekte geklärt werden, andererseits können wir zugleich unsere Wertschätzung des Gegenübers verdeutlichen. Und eben damit wird eine solide Basis für ein kooperatives, konfliktfreies Miteinander ohne Reibungsverluste geschaffen, was unverzichtbare Grundlage Ihrer Überzeugungsarbeit ist.
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