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Fachartikel, 29.06.2007
Bildung und Beruf
Die Ich GmbH – erfolgreich in der Wirtschaftswelt von morgen
Wer auch in Zukunft erfolgreich sein möchte, der braucht vor allem einzigartige Fähigkeiten. Denn morgen konkurrieren wir mit 1,3 Milliarden hoch motivierten leistungsstarken Chinesen. Die Lösung lautet: Werden Sie Ihre eigene Ich-GmbH und sehen Sie sich selbst als eigene Firma - und folgen Sie dem Beispiel von Jamie Oliver…
Das Gute gleich vorweg: Die Arbeitswelt verändert sich und dies lässt sich nicht mehr umkehren. Die Zeiten lebenslanger Leibeigenschaft bei Großkonzernen ist vorbei. Die Vita eines Arbeitnehmers wird zukünftig im Durchschnitt zwei oder drei „Berufe“ und mindesten ein halbes Dutzend Arbeitgeber umfassen. Die schlechte Nachricht lautet: SIE sind in Zukunft auf sich selbst gestellt. Sie können sich nun über diese neue Realität beklagen – oder aber damit jetzt beginnen, Ihr Leben endlich in die eigenen Hände zu nehmen.

Was wir alle in Zukunft in die Tat umsetzten müssen, ist genau das, was die beiden Managementvordenker Jonas Ridderstrale und Kjell Nordström in ihrem großartigen Buch „Funky Business“ als „Ich GmbH“ bezeichnen. Sie stellen fest: „Wir müssen uns selbst als Firma sehen: mit einer eigenen Jahresbilanz und einem Markennamen. Wir müssen in uns selbst investieren und uns selbst vermarkten. Anstatt nach einem sicheren Arbeitsplatz Ausschau zu halten, versuchen Menschen, die das Prinzip der Ich GmbH verstanden haben, einsatzbereit zu sein. Sie bilden sich fort und erwerben immer neue Kenntnisse, um Wunschkandidaten für potentielle Arbeitgeber zu sein – immer und zu jeder Zeit.“

Und mag es auch dem Einen oder Anderen nicht gefallen: Sie haben Recht! Es geht darum, dass wir unsere Stärken und Kompetenzen erkennen und dann zu Markte tragen, sie jeden Tag aufs Neue weiter entwickeln und ständig dazulernen. Wir glauben einfach nicht, dass die Interpretation von Darwins Evolutionstheorie korrekt ist, wonach derjenige überlebt, der sich am besten an die Umweltbedingungen seiner Nische anpasst. Wir interpretieren Darwin so, dass derjenige überlebt, der in irgendeiner Sache besser ist als die anderen und sich die dazu passende Nische sucht. Das hat mit dem alten Modell des Anpassens und Einordnens nichts mehr zu tun! Denn wenn Sie Tag für Tag daran arbeiten, ein möglichst unauffälliges Rädchen im Unternehmensgetriebe zu werden, das so unauffällig ist, dass man es gar mehr wahrnimmt, dann erarbeiten Sie sich damit nicht den Garantieschein zum Verbleib in dieser Organisation. Mitnichten! Das Gegenteil ist der Fall: Sie dokumentieren damit, dass Sie jederzeit problemlos ausgetauscht werden können.

Ihr Lebenslauf als Garantieschein

Ihr Lebenslauf sagt Anderen, woher Sie kommen, wo Sie heut stehen und in gewisser Hinsicht auch wohin Sie gehen. Wenn wir etwas erreichen wollen, dann müssen wir an jedem neuen Tag aufs Neue daran arbeiten, den eigenen Lebenslauf um neue Kompetenzen zu erweitern. Wir beide waren in der Vergangenheit als Manager für zwei der größten Beratungsunternehmen der Welt tätig. Und diese Lektion haben wir dort gelernt: Jeder Berater überarbeitet mindestens zweimal pro Jahr seinen Lebenslauf und beantwortet die folgenden Fragen: In welchen Projekten war ich tätig? Welche Aufgabengebiete habe ich übernommen? Welches neue Wissen konnte ich dabei selbst – und für die Firma und deren Kunden – gewinnen?

Können Sie den Consulting-Test bestehen? Welche abgeschlossenen Projekte haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten vorzuweisen? Welche Referenzen (Namen, E-Mails, Telefonnummern) von lebenden Personen (= Kunden) können Sie nennen, die bestätigen, dass Sie in den vergangenen zwölf Monaten existiert haben und einen wertvollen Beitrag geleistet haben? Können Sie präzise erläutern, was Sie Neues gelernt haben und wie das Neuerlernte Ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt in Ihrem Kompetenzbereich steigert? Können Sie erklären, wie Ihr neu erlerntes Wissen Ihr Unternehmen und Ihre Kunden voran bringt? Wenn nicht, haben Sie ein Problem!

Spezialisieren und Experte werden

Der Traum vom lebenslangen Job ist längst kein Traum mehr, sondern inzwischen pure Illussion. Es gibt nur eine einzige Sicherheit: Ihr persönliches Markenkapital. Deshalb müssen Sie dieses Kapital hegen, pflegen und ständig weiterentwickeln. Aber damit nicht genug. Sie müssen noch einen weiteren Schritt tun: Entwickeln Sie Besonderheiten, die wahrgenommen werden können und sorgen Sie dafür, dass sie auch wahrgenommen werden. Denn ohne diese Wahrnehmung gibt es keine Arbeitsplatzsicherheit und keinen dicken Gehaltsscheck. „Wenn es keinen ganz besonderen Aspekt in Ihrer Arbeit gibt, spielt es keine Rolle, wie sehr Sie sich ins Zeug werfen. Sie werden nicht beachtet, und das heißt in zunehmenden Maße auch, dass Sie dafür auch nicht viel Geld erhalten werden,“ schreibt Michael Goldhaber in einem Beitrag für das amerikanische Wired Magazin. Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass wir uns alle bemühen müssen, temporäre Monopole zu errichten. Sie müssen zum Experten für einen ganz bestimmten Bereich werden, sei es Sport, Buchhaltung, Musik, Kochen oder was auch immer. Und dann lautet das Motto: Suchen Sie sich in diesem Bereich einen Schwerpunkt, entwickeln Sie ganz besondere Eigenheiten und Fähigkeiten und arbeiten Sie jeden Tag daran, die Welt das wissen zu lassen.

Denken Sie an Jamie Oliver, den britischen Starkoch. Lassen Sie sich das auf der Zunge zergehen: Dieser Typ ist ein weltweit bekannter Starkoch, selbstverständlich Autor zahlreicher Kochbücher und kommt aus – England! Das ist diese Insel, wo das Essen oft einer Körperverletzung gleichkommt und wo man traditionell schon froh darüber ist, wenn man das, was man auf den Teller bekommt, als Essbares identifizieren kann. Fish & Chips, French Fries und Pizza aus der Tiefkühltruhe. Mehr muss nicht sein. Mehr kennen die meisten auch gar nicht.
Jamie Oliver hat es jedenfalls geschafft. "Das ist totaler Dreck", schreit nun Jamie Oliver, der junge Starkoch. Übrigens ein phänomenales Showtalent mit eigener Fernsehsendung "The Naked Chef" – und die begann er bereits im zarten Alter von 23 Jahren. Er ist zweifelsohne ein guter Koch, aber das sind viele andere auch. Worin er sich von den Heerscharen anderer guter Köche unterscheidet: Er ist ein brillanter Querdenker und ein ebenso guter Vermarkter seiner Fähigkeiten – und das mittlerweile weltweit. Keine Buchhandlung in Wien, Sydney oder Los Angeles, die nicht Jamies Kochbücher auf einem Sondertisch platziert. Kein Wochenende, an dem nicht im deutschen, österreichischen oder englischen Fernsehen eine Kochshow mit Jamie läuft. Keine Frauenzeitschrift, die nicht seine Rezepte abdruckt.

Jamie hat es allen gezeigt – vor allem aber den langweiligen Hobbyköchen, die mit dem Fernsehkoch-Dinosaurier Max-"ich-hab-da-schon-was-vorbereitet"-Inzinger groß geworden sind, ebenso wie den wertkonservativen Sauerbratenessern, die von einem Ding namens "Mozzarella" noch nie etwas gehört haben. Jamie Oliver hat ganz klare Antworten auf die folgenden Kernfragen gefunden: Wer zum Teufel bin ich? Wofür stehe ich? Was macht mich besonders? Der "Naked Chef" war der erste seiner Art: cool, unkonventionell, kreativ, lässig, attraktiv – und er kann auch noch kochen!

Kopieren reicht nicht

Sicherlich wird der Eine oder Andere sagen: Ich bin nicht Jamie Oliver. Doch eine Kopie von Jamie Oliver zu werden, das ist auch nicht die richtige Antwort. Kein Mensch verlangt von Ihnen, dass Sie ein Starkoch werden. Und dennoch sollten Sie nun endlich damit anfangen, die Suche nach Ihren eigenen besonderen Fähigkeiten zu beginnen. Finden Sie Ihre persönliche Antwort! Ausgehend von Ihren eigenen Stärken, Ihrer Leidenschaft und Ihren Erfahrungen müssen Sie Ihre Antwort finden. Und da helfen leider auch keine Karriereberater oder Personalentwickler. Ganz ehrlich: Wir sind keine großen Freunde dieser Berufsgattung. Wir mögen die Idee einfach nicht, dass uns ein anderer sagt, was wir mit unserem Leben tun sollen. Also erwarten Sie das bitte auch nicht von uns, das wir Ihnen zu Gegenteiligem raten. Denn was Sie selbst aus Ihrem Leben machen, das allein Ihr eigenes Ding! Sie müssen Ihre eigenen Antworten finden: Es ist schließlich Ihr Leben – nicht das von Ihrem Chef und schon gar nicht das Ihres Personalentwicklers.

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