Die Selbstdarstellung des Bewerbers
In dieser Phase haben Sie die Möglichkeit wichtige Stationen Ihres Werdegangs zu schildern. Dem Interviewer geht es aber nicht darum, dass Sie ihm sämtliche Fakten Ihres Werdeganges schematisch aufzählen; vielmehr sollten Sie in der Lage sein, die wesentlichen Ergebnisse verbal überzeugend darzustellen. Sprechen Sie frei und verständlich, das heißt gegliedert, prägnant, nicht zu kompliziert und stimulierend. Denken Sie vor allem an die eigene Zielsetzung. Sprechen Sie nicht zu schnell und strukturieren Sie das Gespräch durch kurze Pausen. Versuchen Sie dabei mögliche Fragestellungen des Gesprächspartners zu antizipieren.
Beispiel: Wenn Sie beispielsweise lange studiert haben sollten, empfiehlt es sich, die lange Studiendauer von sich aus zu begründen. Allgemein gilt: Seien Sie ehrlich, geben Sie nur wahrheitsgemäße Informationen und versuchen Sie Ihrem Gegenüber keine Rolle vorzuspielen. Bleiben Sie während der Präsentation in Ihrem gesamten Verhalten (Gestik, Mimik, Stimmlage) freundlich und verbindlich. Diese Selbstdarstellung können Sie auch zu Hause mit Freunden oder Bekannten trainieren.
Unternehmensinformation
In dieser Phase gibt Ihnen Ihr Gegenüber Informationen über die zu besetzende Position und das Unternehmen. Hören Sie während der ganzen Zeit aktiv und interessiert zu. Notieren Sie sich alle wichtigen Fakten. Antworten Sie präzise auf Fragen und stellen sie Gegenfragen, wenn Ihnen die Zielsetzung einer Frage nicht klar genug erscheint. Stellen Sie auch konkrete Fragen zur zukünftigen Aufgabenstellung und zum Unternehmen, denn nur so signalisieren Sie, daß Sie ein echtes Interesse an der zu besetzenden Position haben.
Persönlichkeits- und Leistungstests
In manchen Fällen greifen Personalverantwortliche als Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung auf Persönlichkeits- und Leistungstests zurück. Sich solche Tests zu verweigern, ist niemals ratsam. Vielmehr sollten Sie unter der Voraussetzung, dass Ihnen das Testergebnis übergeben beziehungsweise erläutert wird, Interesse zeigen. Personalfachleuten dienen diese Tests als zuverlässige Hilfsmittel, um den persönlichen Eindruck zu objektivieren und zu überprüfen.
Als Berufseinsteiger können Ihnen diese Tests wertvolle Hinweise über die Eignung in unterschiedlichen Funktionsbereichen geben. Natürlich sollten sie auf der Basis seriöser, wissenschaftlicher Untersuchungen erprobt worden sein und sich in der Praxis bewährt haben. Eines aber steht fest: Der persönliche Eindruck ist allemal wichtiger als das Testergebnis.
Verhandlung und Abschluss
Hier kann es sein, dass mit Ihnen über den möglichen Eintrittstermin, Ihre Gehaltswünsche sowie über Entwicklungsmöglichkeiten der zu besetzenden Position gesprochen wird. Ein zu hohes Maß an Bescheidenheit ist an dieser Stelle ebenso fehl am Platze wie ein zu übertriebenes Selbstbewusstsein.
Häufig wird aber auch zum Ende des Vorstellungsgespräches keine endgültige Entscheidung getroffen, da Ihr Gesprächspartner auch noch andere Bewerber kennenlernen möchte. Daher wird in der Regel das gemeinsame, weitere Vorgehen besprochen, indem ein weiterer Termin für ein Gespräch vereinbart oder eine Mitteilung über das Ergebnis des bisherigen Gespräches erfolgt. Wenn Sie mehrere Bewerbungen parallel “laufen” haben, sollten Sie Ihrem Gesprächspartner andeuten, bis zu welchem Zeitpunkt Sie sich entscheiden müssen.
Auch wenn noch ein zweites Vorstellungsgespräch folgt, so ist doch dieses erste Gespräch sehr entscheidend. Bewerber und Unternehmen begegnen sich zum ersten Mal und finden entweder Interesse aneinander oder stellen fest, daß sie unterschiedliche Erwartungen haben und nicht zueinander passen. Neben rein sachlichen Argumenten spielen psychologische Faktoren, wie menschliches Verstehen und das Gefühl, auf der gleichen Wellenlänge zu liegen, eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Gesprächsauswertung
Analysieren Sie nach dem Vorstellungsgespräch für sich selbst den Gesprächsverlauf noch einmal in allen Einzelheiten und in aller Ruhe. Als Orientierung können dabei folgende Fragen dienen:
Zusammenfassung
Betrachten Sie die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch als ersten persönlichen Erfolg. Bereiten Sie sich umfassend vor und gehen Sie mit einer positiven Einstellung in das Gespräch. Präsentieren Sie sich überzeugend und gestalten Sie das Gespräch aktiv. Nutzen Sie die Auswertung Ihrer Erfahrungen für das weitere Vorgehen. Der Erfolg wird dann nicht lange auf sich warten lassen.
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Häufig wiederkehrende Fragen in einem Auswahlinterview
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1.) Fragen zu Ihrem Bildungs- und Berufsweg
2.) Fragen zum sozialen und familiären Hintergrund
3.) Fragen zum Unternehmen / zur Anzeige
4.) Fragen zur Selbsteinschätzung und Motivation
5.) Fragen zum Eintrittstermin und zu den Gehaltsvorstellungen
Lesen Sie im ersten Teil dieses Beitrags zur Ausgangslage in Vorstellungsgesprächen, wie Sie sich vorbereiten und welche Verhaltensregeln Sie beachten sollten.