Zwischen Waschpulvern und Energie-Riegel gibt es im Werbefernsehen so manche Schnäppchen zu entdecken. Wie unlängst das sensationell günstige Angebot eines Mobilfunkanbieters. Zu einem geradezu lachhaften Minibetrag, so der Werbespot, konnte man mit dem Anbieter in alle Netze telefonieren. Doch, ... was war das? Unter dem Superpreis stand noch ein Maxitext im Miniformat!
Im Kleingedruckten entpuppt sich manches Schnäppchen schnell als Bauernfängerei
Als aufgeweckter Werbekonsument schwant einem bei unterhalb der eigentlichen Werbung aufgeführten Maxi-Minitexten natürlich Böses. Weisen doch Verbraucherschützer immer wieder darauf hin, unbedingt auch das Kleingedruckte zu lesen. Also spurtet man mit rekordverdächtigem Blitzstart aus dem gemütlichen Fernsehsessel. Doch zu spät. Das Mainzelmännchen ist schell und macht seine Mätzchen ... sinnigerweise mit einem Handy. Ob es wohl das ist, wofür gerade geworben wurde?
Man wird es nie erfahren. Denn schon lockt im nächsten Spot ein Kleinwagen zu einem Preis, bei dem man am liebsten gleich drei kaufen würde: für nur 4 Euro am Tag inklusive allem Drum und Dran, Garantieverlängerung, und die Versicherungsprämie für vier Jahre ist auch schon drin.
Doch das dicke Ende kommt sofort und klitzeklein: Die Bedingungen, an die dieses Angebot geknüpft sind. In einer Schriftgröße und einer Menge, die auch geübte Schnellleser erblassen lässt. Das Bild steht ca. 1,5 Sekunden und selbst Fernseher der allerneusten Generation haben ihre liebe Not, diese Kleinstschrift überhaupt lesbar darzustellen.
Da lobe ich mir doch die Arzneimittelwerbung: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Das kann man gut vom Sessel aus lesen. Wenn da nicht diese kleingedruckten Beipackzettel wären. Aber, das ist wieder ein anderes Thema.