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Matthias Wissmann übernimmt das Steuer beim VDA – Ein politischer Präsident soll die deutsche Autoindustrie wieder auf Kurs bringen

(PM) , 01.06.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Frankfurt am Main – Matthias Wissmann übernimmt zum 1. Juni 2007 ein schweres Amt. Das „ewige Talent“ der CDU tritt an die Spitze des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) www.vda.de in Zeiten, in denen die Branche mit großen Problemen zu kämpfen hat. Der Absatz von Neuwagen ist zu Beginn dieses Jahres eingebrochen, die Mehrwertsteuererhöhung hat zu einer nachhaltigen Verunsicherung bei Kunden wie Händlern gesorgt, und die Neuregelung der Kfz-Steuer hält der langjährige CDU-Politiker für unklar. Seinem Vorgänger Bernd Gottschalk war die Klimadebatte zum Verhängnis geworden. Er nahm im März dieses Jahres freiwillig den Hut, weil ihm vorgeworfen wurde, er habe zu spät auf die teilweise hitzigen Angriffe auf die Automobilindustrie reagiert, die auf einmal „als Klimakiller in Verruf“ (FAZ) geraten war. Es verwundert daher nicht, dass Wissmann beim Thema CO2-Grenzwerte in Europa schon einmal in die Offensive geht. Laut Autohaus-Online www.autohaus.de setzt sich der frühere Verkehrsminister für eine Differenzierung nach Fahrzeugklassen ein: „Wenn wir auf eine segmentbezogene Regelung verzichten müssten und einen Einheitsbrei organisierten, wo der Kleinwagen genauso behandelt würde wie der Geländewagen, wäre die industrielle Existenz der deutschen Autoindustrie bedroht.“ Die EU-Kommission will die Autokonzerne bekanntlich dazu verpflichten, den Kohlendioxid-Ausstoß neuer Pkw bis 2012 auf durchschnittlich 130 Gramm pro Kilometer zu begrenzen. Dieses Ziel ist für die deutschen Premiumhersteller nur schwer zu erreichen. Wissmann werden gute politische Verdrahtungen in Berlin und Brüssel sowie gute Kontakte zu den deutschen Herstellern Daimler, Porsche und Volkswagen nachgesagt. Keine schlechten Voraussetzungen also, um den VDA mit mehr als 500 Unternehmen der Auto- und Zuliefererindustrie mit insgesamt mehr als 750.000 Mitarbeitern schlagkräftig zu vertreten. „Die Branche braucht jetzt dringend gute Nachrichten und frische Ideen“, sagt der Automobilexperte Uwe Röhrig vom Hannoveraner Beratungshaus International Car Concept (ICC) www.icconcept.de. „Immerhin hängen eine Menge Arbeitsplätze an dem Thema Mobilität. Wissmann hat drei Jahrzehnte im Deutschen Bundestag gesessen. Er sollte also über die nötigen Qualitäten als Strippenzieher und Diplomat hinter den Kulissen verfügen. Außerdem versteht er sich als früherer Minister auf Öffentlichkeitsarbeit. Dass Wissmann ein politischerer Präsident als sein Vorgänger sein wird, schadet in der derzeitigen Situation nicht. Denn insbesondere auf Berliner und Brüsseler Ebene muss harte Lobbyarbeit geleistet werden.“ Wunderdinge dürfe sich die Branche vom neuen VDA-Chef aber nicht erwarten, betont Röhrig. „Außerdem haben nicht alle Probleme etwas mit dem Klimaschutz, dem Benzinpreis oder der Steuer zu tun. Hersteller und Händler können selber eine Menge tun, indem sie noch konsequentere Kundenorientierung betreiben und die Dienstleistungsqualität und nicht Rabattaktionen in den Vordergrund stellen.“
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