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Fachartikel, 29.08.2008
Kommunikation
Drei Irrtümer in der Rhetorik
Wie das Leben uns häufig lehrt, muss eine Regel, nur weil sie jeder im Munde führt, noch lange nicht richtig sein. Ob etwas richtig ist, bemisst sich nicht zuletzt auch an der Frage: Führt mich das, was andere als Regel definieren und empfehlen, auch zum gewünschten Ergebnis? Nicht selten heißt die Antwort „nein“ – die Regel erweist als ein Irrtum! Auch in der allgemein gelehrten Rhetorik gibt es solche Irrtümer.
1. Irrtum: Ein Gleichnis aus dem beruflichen Umfeld der Zuhörer hat höhere Wirkung

Wenn Jesus zu Fischern spricht, und dort ein Gleichnis vom "Fische fangen" erwähnt, wäre das angeblich einprägsamer. Meine Erfahrung ist, das stimmt nicht! Machen Sie einmal den Versuch und erzählen Sie vor einem Ärztekongress ein Gleichnis, in dem Sie einen Sachverhalt mit einer Operation vergleichen. Dann machen Sie für denselben Sachverhalt ein Gleichnis, wo Sie es mit der Arbeit eines Steinmetzes vergleichen, von dessen Arbeitsweise die Ärzte im Normalfall keine Ahnung haben. Ich erlebe es in meinen Seminaren immer wieder: Die Wirkung eines weit von deren Berufswelt angesiedelten Vergleichs ist um ein vielfaches höher.
 
2. Irrtum: Eine Information haftet besser, wenn ein zusätzlicher Sinneskanal angesprochen wird

Sie haben fünf Sinne. Die zwei wichtigsten bei der Rhetorik sind Augen und Ohren. Der „Regel“ sagt jetzt folgendes: Wenn Sie eine Information statt nur über den Sinneskanal Ohr noch zusätzlich über den Sinneskanal Auge aufnehmen, ist die Behaltens-Quote höher. Meine Erfahrung ist, das stimmt nicht! Dieser Spruch dient als Begründung, Botschaften zusätzlich nochmal als Text mit PowerPoint an die Wand zu werfen. Wenn ich im Seminar den identischen Satz einmal freigesprochen vortrage und in einer zweiten Version denselben Text gleichzeitig hinter mir auf Folie zeige, dann rast die Wirkung dramatisch nach unten. Und damit gleichzeitig auch die Behaltensquote. Denn Sie behalten etwas nicht vermehrt wegen eines zusätzlichen Sinneskanals, sondern wegen zusätzlicher Emotionen. Und Text auf der Folie tötet Emotionen, das können Sie sofort selbst ausprobieren.
 
3. Irrtum: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Das ist ein hartnäckiger Irrtum. Dieser Spruch wird von der ganzen Menschheit wiederholt. Es kommt jetzt darauf an, welches Bild Sie zeigen. Bei einem schematischen Schaudiagramm für einen komplizierten Sachverhalt sage ich nichts, da wird es wirklich einfacher zu verstehen. Aber wenn Sie ein Foto von einer Blumenwiese zeigen, und das in der zweiten Version gegenüberstellen zu jemandem der Ihnen die Blumenwiese sprachlich so beschreibt, das Sie auf Ihrer geistigen Leinwand projiziert wird, dann werden Sie erstaunt feststellen, dass bei der reinen Sprachenversion bei Ihnen wesentlich mehr ausgelöst wurde. Der Grund ist einfach: bei der Foto-Version ist das Bild außerhalb von Ihnen, bei der Sprachenversion habe ich das Bild in Ihnen selbst kreiert.

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