Sind sich zwei Menschen sympathisch, werfen Sie sich wechselseitig die Bälle zu. Entsprechend locker und unverkrampft ist das Gespräch. Sind Sie Ihrem Partner hingegen unsympathisch, verläuft das Gespräch stockend. Und Sie haben permanent das Gefühl: Die Chemie stimmt nicht; ich komme an ihn/an sie nicht ran. Entsprechend lässt das Gesprächsergebnis meist zu wünschen übrig.
Den ersten Eindruck wirkungsvoll gestalten
Wenn wir einen Menschen erstmals treffen, ist er in der Regel für uns ein „unbeschriebenes Blatt“ – und wir sind es für ihn. Doch dies ändert sich oft binnen weniger Augenblicke. Dies sei an einem Beispiel illustriert: Nehmen wir an, Sie haben ein Bewerbungsgespräch beim Personalchef eines Unternehmens. Sie klopfen an die Tür von dessen Büro. Ein „Herein“ ertönt. Sie öffnen die Tür, spähen in den Raum und orten Ihren Gesprächspartner am Schreibtisch. Während Sie die Türschwelle betreten, schaut der Personalleiter hoch, steht auf, signalisiert Ihnen „Treten Sie ein“ und läuft auf Sie zu. In den wenigen Sekunden, die bis zum begrüßenden Händedruck verstreichen, hat sich meist bereits bei beiden Beteiligten der erste Eindruck gebildet.
Was folgt, ist: Sie werden in eine der drei Schubladen gesteckt, die Ihr weiteres Schicksal bedeuten. Auf diesen kann zum Beispiel „unsympathisch“, „nichtssagend“ und „sympathisch“ stehen. Oder: „Fade Type“, „08-15-Kandität“ und „Interessanter Bewerber“. Gemeinsam ist ihnen: Sie können die Schubladen nur schwer wieder öffnen und so die Meinung über sich ändern. Als sollten Sie dafür sorgen, dass Sie von Anfang an in der gewünschten Schublade landen. Das Einsortieren erfolgt anhand vieler Faktoren, die sich drei Kategorien zuordnen lassen:
Letztlich entscheiden also „Äußerlichkeiten“ darüber, ob Ihnen jemand seine Gunst schenkt. Am schlimmsten ist die mittlere Schublade – also die Schublade, auf der zum Beispiel „nichtssagend“ steht. Oder „08-15-Bewerber“. Wenn Sie in diese Schublade gesteckt werden, bedeutet dies: Sie hinterlassen keine individuelle Duftnote. Sie sind uninteressant und austauschbar.
Von daher: Zeigen Sie also Profil! Bringen Sie den Mut auf, anders zu sein, beispielsweise über die Art und Weise, wie Sie sich zu kleiden, wie Sie die Begrüßung gestalten oder wie Sie auf Aussagen reagieren. Scheuen Sie auch nicht davor zurück, Mal eine andere Meinung als Ihr Gegenüber zu vertreten– selbst auf die Gefahr hin, dass Sie als erste Reaktion verdutzte Blicke ernten. Denn dies bedeutet: Sie haben dessen Aufmerksamkeit geweckt und werden von ihm wahrgenommen. Somit ist die Basis für eine echte Kommunikation gelegt.
Authentisch bleiben
Ganz wichtig: Achten Sie auf Ihre Körpersprache! Denn sie verrät mehr über uns, als uns zumeist bewusst und häufig lieb ist - zum Beispiel, ob wir uns wohl in unserer Haut fühlen oder nicht. Und ob wir unseren Gesprächspartner wirklich sympathisch und interessant finden. Was folgt daraus? Sollten wir unsere Körpersprache gezielt steuern – also zum Beispiel auf Knopfdruck ein Lächeln oder Naserümpfen zeigen? Nein, denn dann verlieren wir unser höchstes Gut: unsere Glaubwürdigkeit und Authentizität.
Stellen Sie sich vor, eine Verkäuferin bedient Sie mit zuckersüßem Lächeln und ausgewählter Freundlichkeit, um Ihnen schließlich eine Hose aufzuschwatzen, die Ihnen gar nicht steht. In solchen Situationen spüren wir instinktiv „Das kommt nicht von Herzen“ und denken dann zum Beispiel „Falsche Schlange“.
Von daher bringt es wenig, falsche Empfindungen vorzutäuschen. Entsprechend kann der Rat nur lauten: Versetzen Sie sich vor einem wichtigen Gespräch - sei es mit einem Geschäftspartner, einem Kunden, einem Personalchef oder auch ihrem Traummann/ihrer Traumfrau - in eine positive Stimmung. Zum Beispiel, indem Sie, wenn Sie schlecht drauf sind, aber gut „ankommen“ möchten, zuvor im Auto Grimassen schneiden oder an schöne Erlebnisse denken. Dann werden Sie schnell merken: Ihre Stimmung verändert sich – und damit auch Ihre Stimme. Auch sie ist für den ersten Eindruck von Bedeutung. Zum Beispiel, ob wir langsam oder schnell, laut oder leise sprechen. Das trägt alles dazu bei, ob wir sicher oder unsicher, engagiert oder eher unbeteiligt wirken.
Sie sehen: Der erste Eindruck wird durch viele Faktoren beeinflusst. An entsprechend vielen Stellschrauben können Sie drehen, um den gewünschten Eindruck zu hinterlassen – und gut anzukommen.
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