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Pressemitteilung

Verständnis für die Situation der Deutschen Gastronomie

(PM) , 09.10.2008 - Erkenntnisse aus einer Gesprächsrunde der Gastro-Award Deutschland AG mit Gastronomen und Hoteliers: Die Bedingungen sind hart geworden. Leidenschaft ist das eine. Kaufmännisch das andere. Wenn Gastronomen berichten, dann ist ihr Job wirklich kein Zuckerschlecken. Geschäftlich geht es bei einigen ums Überleben. Verständnis ist angebracht.

Wer heute entscheidet einen gastronomischen Betrieb oder ein Hotel zu führen, sollte sich im Vorfeld nicht nur in der Position des leidenschaftlichen Gastgebers sehen. So die Erkenntnis derer, die schon seit Jahren in diesem Metier tätig sind. Zwei Hoteliers, ein Kneipenbesitzer und zwei Restaurant-Chefs trafen sich erst kürzlich in einer Runde mit der Gastro-Award Deutschland AG. Und was sich zugegeben wie der Anfang eines Witzes anhört, klingt alles andere als wirklich lustig. Vorab dennoch: Ein Hoch auf diejenigen, die ihre Leidenschaft als Gastgeber immer noch täglich hochhalten können und dabei ihren Job aufs Beste meistern. Die Umstände im Gastronomie-Markt sind nämlich hart geworden. Energiekosten und Teuerungsrate hoch. Kaufkraft, Frequenz und Gewinnerwartung rückläufig bis niedrig. Dazu politische Entscheidungsfronten wie aktuell das Nichtraucherschutzgesetz oder die langwierige Diskussion, die Mehrwertsteuer deutlich von 19% auf 7% herabzusetzen. Und bitteschön immer dazu lächeln. Aber wer soll da noch Spaß und Leidenschaft am Gast präsentieren. Auch mit Blick auf 2009 prognostizieren die Wirtschaftswissenschaftler nicht die besten Aussichten. Die Kaufkraft soll nochmals zurückgehen. Wer hier als Gastronom mitwirken will, muss wahrscheinlich wieder an seinen Preisen feilschen, um für seinen Gast attraktiv zu bleiben. Also noch billiger. Allerdings beinhalten Preise nicht nur die Anforderung, möglichst klug die gestiegenen Kosten zu decken. Vielmehr denkt der in der Regel 14 Stunden und mehr arbeitende wie preisverantwortliche „Gastgeber“ (gerade die kleineren Betriebe und ihre Inhaber) daran, wie er in seiner Preisgestaltung auch noch einen Gewinn unterbringen kann. Zum Beispiel, um wieder einmal mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren. Letzteres ist, wenn man sich umhört, schon seit längerer Zeit kaum noch drin. Einen Urlaub vorausplanen schon gar nicht. Und die großen Filialisten der Branche, die in der Verantwortung stehen, viele Arbeitsplätze und hohe Qualitätsstandards zu sichern, sie haben ebenfalls die außerordentliche Kostenproblematik vor Augen. Willkommen in der Hotellerie & Gastronomie 2008/2009. Verständnis und Unterstützung erwartet man eigentlich nun von der Politik. Doch ihre Vertreter erscheinen oft entfernt von Vernunft und Praxisverständnis. Sie rechnen lieber ihren Vorteil aus. Z. B. welche Steuerverluste bei einer Mehrwertsteuerentlastung eventuell entstehen: Peer Steinbrück rechnet und kommuniziert, trotz EU-Empfehlung, bei geforderten 7% seinen „dramatischen Ausfall“ von rd. 3,6 Mrd. Euro an Steuergeld. Hier allerdings weniger berücksichtigt, welchen positiven Einfluss eine solche Entlastung auf die begünstigten Preise, Umsätze, aber auch Chancen zur Arbeitsplatzsicherung hätte. An anderer Stelle kalkulierte ein Herr Beckstein von Bayern, recht banal, mit einem Potenzial von Wahlstimmen: Die Nichtraucher. Mit rd. 78 % könnte man sich doch u.a. mit einem absoluten Rauchverbot Freunde schaffen. Offensichtlich nicht. Zumindest was das Wahlergebnis betrifft. Denn auch Raucher haben unter den Nichtrauchern Freunde, die es mit Gleichgesinnung und Vernunft tragen (ca. 50%), wenn es in der Gastronomie eine Wahlfreiheit gäbe. Nach dem Bundesgerichtsurteil Ende August 2008 (=> äußerst weitsichtig) sind die Länder dran. Und Hoffnung macht sich breit. Gastronomen, die bislang bis zu 60% Umsatzeinbußen erleiden mussten, sind des Hickhacks „Rauchen/Nichtrauchen“ müde. Die meisten Länder haben es bemerkt und signalisieren eine Lösung mit Wahlfreiheit und sogar weiteren Entlastungen. So hat sogar der neue designierte Ministerpräsident von Bayern, Horst Seehofer, eine Lockerung für Bayern angekündigt. Es gibt offensichtlich doch einen gesunden Verstand. So der Tenor unserer Runde, die sich zum Abschied noch philosophisch zeigte und ihr Glas auf den „Kategorischen Imperativ“ (Immanuel Kant) erhob: Möge die allgemeine Vernunft obsiegen, inklusive dem Verständnis, dass ein Schnitzel mit Pommes heute und morgen nicht mehr 5 Euro kosten kann.
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