Wie die Banken ausgerechnet an den Schwachen verdienen
(PM) Kiel, 25.06.2012 - Das Medienecho war gewaltig, als sich herausstellte, dass die Commerzbank Studenten offenbar systematisch in die Zinsfalle lockte, und der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Helge Petersen, diese Fälle öffentlich machte. Der Vorwurf lautet, die Berater der Bank hätten Studentenkredite vergeben, ohne dass die Rückzahlungsmodalitäten zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses genannt waren. Nach Fälligkeit des Kredits wurden die studentischen Kreditnehmer dann nicht rechtzeitig kontaktiert, die Berater meldeten sich erst mit einem Umschuldungsangebot. „Seitdem steht unser Telefon nicht mehr still und immer mehr Studenten melden sich“, erzählt er. Helge Petersen vermutet, dass Banken die Umschuldung bewusst verzögert haben, um Überziehungszinsen zu erwirtschaften. Für den Fachanwalt reiht sich diese Praxis nahtlos in die bereits bekannten fraglichen Geschäftsmethoden und Hinhaltetaktiken der Banken, insbesondere der Commerzbank, ein.
Bisher stießen sich die Banken eher an den unbedarften älteren Depotkunden gesund. Intern kategorisierte man diese Menschen häufig als „alt und dämlich“. Diesen Kunden verkaufte man oft für sie gänzlich wertlose Geldanlagen. Die Folge: Eher rentenorientierte Senioren sitzen nun auf teils hochriskanten Schrottinvestments. Die Banken durchforsteten vermutlich ihre Datenbanken gezielt nach genau solchen Senioren. Die nun aufgedeckten Fälle mit den geprellten Studenten lassen erahnen, wie die in die Krise geratenen Banken in der Zwischenzeit agieren. Ausgerechnet unbedarfte und sicherheitsorientierte Kunden werden falsch beraten. Nicht nur an „alten und dämlichen“ Kunden verdient die Bank, sondern inzwischen auch an den „jungen und unerfahrenen“. „Die Provisionsjagt scheint eröffnet“, kommentiert Helge Petersen.
Weitere Informationen unter
www.anlage-weg.de